Keine Horoskope bei der „Langen Nacht des Rieskratermuseums“

Eine Nachlese.

Das Rieskratermuseum hat in Kooperation mit den „Freunden des Rieskratermuseums“ und den „Rieser Sternfreunden“ auch in diesem Jahr wieder eine „Lange Nacht“ durchgeführt. Allerdings stand der Abend unter dem Motto der Astronomie, nicht der Astrologie, wie fälschlich in den „Rieser Nachrichten“ berichtet, so dass leider keine Horoskope erstellt werden konnten.

Nichtsdestotrotz erfreuten sich die Zuschauer an den unterschiedlichsten Vorträgen.

Der erste Open-Air Vortrag lief dann als Kooperation zwischen Prof. Dr. Harald Hiesinger als Vortragender in Nördlingen und Martin Elsässer in der Sternwarte München, der die passenden Mondbilder dazu lieferte. Als ob sie schon wochenlang geübt hätten, arbeiteten die beiden Hand in Hand zusammen. Martin Elsässer fuhr mit seinem Teleskop immer genau auf die Stellen, die Prof. Hiesinger in seinem Vortrag gerade hervorhob.

Der zweite Vortrag auf dem Freigelände wurde dann von Martin Elsässer alleine durchgeführt. Voller Enthusiasmus berichtete er über planetraische Nebel und ferne Galaxien, die mit bloßem Auge in Normalfall nicht zu erkennen sind.

Besonders viel Mühe gab sich auch Hannes Marcinkowski, der vor allem mit seinem Vortrag „War die Mensch wirklich auf dem Mond“ die Besucher anzog. Basierend auf Bildern des Lunar Reconnaissance Orbiter,  dessen Kamerasystem übrigens entscheidend von Prof. Hiesinger mitentwickelt wurde, konnte er Bilder der auf dem Mond verbliebenen Landegestelle der Mondfähren und sogar die Fahrspuren der Mondfahrzeuge auf die Leinwand werfen. Hartnäckige Zweifler mögen hier zwar einwenden, dass auch der LRO von der NASA ins All geschossen wurde, durch die internationale Zusammenarbeit am Projekt, kann man diese Zweifel aber guten Gewissens ausschließen.

Auch sein zweites Thema, die Erstellung eines Mondpanoramas aus den Bildern einer „normalen“ Webcam in Verbindung mit einem Teleskop, überzeugte vor allem durch das beeindruckende Endergebnis!

Ein wie immer eifriger Unterstützer der Veranstaltungen des Rieskratermuseums, Dr. Karl Wimmer, führte eindrucksvoll durch die Sonderausstellung des Museums zum Cheljabinsk-Meteoritenfall. Ganz aktuell wieder in den Medien, da ein großes Trümmerstück mit mehr als einer 1/2 Tonne Gewicht kürzlich geborgen wurde, konnte er viele Detailinformationen nachliefern. Dr. Wimmer hat sich vor allem dadurch einen Namen gemacht, indem er aus Bildern des Neuschwansteinmeteoritenfalls die Flugbahnen der Trümmer berechnet hat, und auf dieser Basis auch eines der Stücke gefunden hat, das jetzt im Museum ausgestellt wird.

Last, but not least, lieferte Günther Holzhey mit seiner Laterna Magica historische Betrachtungen zum Thema Mond.

Final nicht zu vergessen sind die Rieser Sternfreunde, die mit ihren Teleskopen Blicke auf den Mond, aber auch auf andere astronimische Objekte ermöglichten.

Wir möchten an dieser Stelle noch ein paar Hintergrundinformationen zur Veranstaltung liefern: Knapp 600 zahlende Besucher mit Kindern und sonstigen Beteiligten ergaben einen Gesamtstand von ca. 700 Teilnehmern.

Für die Live Video-Übertragung stand im Rieskratermuseum keine passende Internetverbindung zur Verfügung, Deshalb wurde über eine WLAN Bridge eine Verbindung zum nahgelegenen Zerin geschaltet, die dann für die Bild und Tonübetragung zur Sternwarte München genutzt wurde.

Für die Bilderzeugung in München wurde ein S/W Kamersystem genutzt, das mit einer von Martin Elsässer selbst entwickelten Software zusammenarbeitet, die automatisch Einzelbilder „aufaddiert“, so dass die Kamera als effektiver Photonensammler dient.

Vielen Dank auch an die hier namentlich nicht erwähnten Helfer, die wir hier aber mit einem Gruppenbild verewigen möchten!

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