Die „Lange Nacht“ des Rieskratermuseums war wieder ein toller Erfolg !

Am Samstag in den Vormittagsstunden glaubte wahrscheinlich keiner daran , dass mit diesem regnerischen Wetter am Abend irgend eine Aussenaktion  bei der „Langen Nacht“ des Rieskratermuseums stattfinden könnte.

Doch es kam ganz anders. Die Wolken verschwanden und unser „Hauptdarsteller“ , der Mond  stand über den Dächern von Nördlingen. Wir bauten unsere Telskope auf , die ganze Technik zur Liveübertragung zur Münchner Volkssternwarte stand in den Startlöchern und los gings.

Auch im Innenbereich des RKM konnten die Besucher ihren Wissensdurst mit zahlreichen Vorträgen und Führungen löschen.

Etwa 600 Besucher wurden von 19 – 24 Uhr gezählt !

Vielen Dank an alle Beteiligten , die diesen interessanten Abend ermöglichten. 🙂

Die Ringe des Saturn

Neben unserem Erdmond gehört zweifelsohne Saturn zu den schönsten Himmelsobjekten für Teleskopbeobachter. Besucher einer Sternwarte sind jedes Mal beeindruckt, wenn sie den mit Ringen geschmückten Planeten durch ein größeres Teleskop bei etwa 200 – 300 facher Vergrößerung zu sehen bekommen. Zwar besitzen außer Saturn auch die drei anderen Riesenplaneten Jupiter,  Uranus und Neptun Ringe, diese sind aber nur durch Raumsonden genauer gesichtet worden oder von irdischen Riesenteleskopen in bestimmten Spektren wie zum Beispiel des Infraroten.

Den Saturnring kann man aber schon in einem bescheidenen Fernrohr ab etwa 30 facher Vergrößerung durchaus erkennen, wobei er allerdings bei dieser geringen Vergrößerung noch nicht beeindruckend wirkt.

Mitte des 17. Jahrhunderts entdeckten die ersten Fernrohrbeobachter , dass ein frei schwebender Ring den Saturnglobus umschließt. Als Galilei sein Teleskop auf Saturn richtete, meinte er, drei nebeneinander schwebende Kugeln zu sehen. Andere Beobachter berichteten von Henkeln, wieder andere glaubten, eine brezelartige Figur zu erkennen. Der  erste , der die wahre Gestalt erkannte und beschrieb war Christian Huygens . Huygens entdeckte auch den größten Mond von Saturn, Titan. Er lieferte auch die richtige Erklärung dafür, dass der Ring im Mittel alle 15 Jahre für ein  paar Wochen unsichtbar wird. Nun, der Saturnring ist um 27 Grad zur Saturnbahnebene geneigt . Die Lage des Rings bleibt raumfest, sie verändert sich nicht. So kommt es aber, dass wir von der Erde aus einmal von Norden, nach einem halben Saturnumlauf dann  von Süden her auf die Ringe sehen. Immer wenn die Erde die Ringebene passiert, verschwindet er im irdischen Fernrohr, das wir dann genau auf die Ringkante schauen. Aus dem Verschwinden des Ringes schloss man daraus, dass das Ringsystem sehr dünn sein müsste und tatsächlich hat es eine Dicke von wenigen Kilometern, aber einen Durchmesser von 280 000 Kilometern, was etwa zwei Drittel der Strecke Erde-Mond entspricht. Saturn benötigt für einen Sonnenumlauf fast 30 Jahre!

 

Raumsonden erforschen den Saturn

Enorm erweitert wurde unser Wissen von den Saturnringen durch Raumsondenmissionen, die neben Messdaten auch faszinierend schöne Bilder vom Planeten und dem Ringsystem zur Erde funkten. Drei Raumsonden flogen nahe am Saturn vorbei, die Vierte schwenkte in einen Saturnorbit ein und kreist seit dem 1. Juli 2004  als künstlicher Satellit um den Planeten. Als erste Sonde passierte Pioneer 11 den Ringplaneten am 1. September 1979 in nur 20 930 Kilometer Entfernung. Es folgten Voyager 1 am 12. November 1980 und Voyager 2 am 25. August 1981.

 

crescentsaturn_cassini_big Die Raumsonde Cassini machte diese spektakuläre Aufnahme vom Saturn und seinem Ringsystem. Man sieht sehr schön die Nachtseite des Planeten und den Schattenwurf der Kugel auf die Ringe. Auch der Schatten der Ringe auf der Planetenkugel ist erkennbar. Wie eine riesige Schallplatte wirkt dieses aus Myriaden von Eis und Gesteinspartikel bestehende System.   Foto:  NASA/ JPL

 

Höhepunkt war sicherlich die Mission Cassini: Nach siebenjähriger Reise erreichte die Raumsonde Anfang 2004 den Saturn. An Bord hatte sie die europäische Sonde Huygens , die sie  Anfang 2005 vom Mutterschiff abtrennte und an Fallschirmen auf den Saturnmond Titan niederging. Sie landete weich auf dem Mond und sandte Bilder von dessen Oberfläche zur Erde zurück. Küstenlandschaften und Ozeane aus Methan wurden sichtbar. Es wurden außerdem jede Menge neuer Ringe und Monde entdeckt.

Die Cassini-Mission ist noch nicht zu Ende und die Flut der Daten reißt nicht ab. Aber ganz unabhängig von den wissenschaftlichen Ergebnissen bereitet es einen ästhetischen Genuss, die fantastischen Aufnahmen des Ringsystems und des ganzen Saturnsystems sehen zu können. Erst die Raumfahrt hat es möglich gemacht . Cassini konnte sogar zurückblickend eine Aufnahme vom Erde-Mond System machen, indem sie ihre Kameras im Saturnsystem über die Ringe hinweg zum blauen Planeten richtete und somit die  Erde und den Mond als schwache Scheibchen in der Schwärze des Kosmos fotografierte. Entfernung : Etwa 1,5 Milliarden Kilometer!

 

cassini_gegenlicht_erde_19_07_2013_big                                  Grüße zurück im  Gegenlicht der Sonne in Richtung Erde !   Foto: NASA

 

 

Raketenmotor von Apollo 11 gefunden

 

Am 20. Juli 1969 ist  Apollo 11 auf dem Mond gelandet  und der erste Mensch hat seinen Fuß auf einen anderen Himmelskörper gesetzt .  Nun hat eine Unterwasserexpedition einen Raketenmotor dieser Mission, der kurz nach dem Start vom Kennedy Space Center auf die Erde zurückgefallen ist,  am Grund des atlantischen Ozeans entdeckt . 44 Jahre sind seit dem vergangen .

 

imageBildquelle: Jeff Bezos Expedition

Der Stern Sonne – Lichtmaschine am Firmament

Vor etwa 4,5  Milliarden Jahren zündete ein Himmelskörper in seinem Inneren die nukleare Fusion. Von diesem Zeitpunkt an bis heute und noch weit in die Zukunft hinein verschmelzen Wasserstoffatome zu Helium und legen Energie frei, die das menschliche Vorstellungsvermögen in den Schatten stellt und uns auf der Erde das Überleben sichert.

Dieser mittelgroße  G-2 Stern , wie ihn die Astronomen schon fast abwertend nennen, hat einen Durchmesser von knapp 1,4 Millionen Kilometer und unsere Erde könnte man 108 mal nebeneinander aufreihen, dann käme man auch auf den Sonnendurchmesser.

Ohne dieses Licht und ihre Wärme gäbe es uns nicht. Nur kleine Schwankungen in der Energiezufuhr könnten bewirken, das unser blauer Planet Probleme mit dem Klima bekommt und das ist dann extrem schlimmer, als was wir Menschen bis jetzt angerichtet haben!

Hier ist in einem Teilausschnitt die brodelnde Oberfläche unseres  Zentralgestirns  fotografiert. Als Fotomontage ist unsere Erde im Größenvergleich eingefügt.  Die gewaltige Protuberanz erreicht hier eine Höhe von etwa 70.000 km . Die Sonne mit ihren knapp 1,4 Millionen Kilometern im Durchmesser ist ein ganz gewöhnlicher Stern von mittlerer Größe.

ar1302flare_brahic_1304Schleudert unser Zentralgestirn -wie fast täglich – geschieht- Materie zusammen mit elektromagnetischen Strahlen ins All, brechen im Extremfall auf der Erde Stromnetze zusammen, werden Flugzeuge gestört und Satelliten lahm gelegt.Die mittlere Entfernung der Sonne zur Erde beträgt etwa 150 Millionen Kilometer oder ca. 8 Lichtminuten. In jeder Sekunde werden  auf der Sonne  600 Mio. Tonnen Wasserstoff zu Helium verbrannt, pure Energie ! Mit anderen Worten könnte man sagen, das die Energie, die in einer Sekunde auf der Sonne entsteht ausreicht, um den ganzen Planeten Erde 900 000 Jahre mit Energie zu versorgen! Unser Stern frisst sich praktisch seit 4,5 Milliarden Jahren selbst auf , aber keine Sorge dies wird er noch weitere 4,5 Mrd. Jahre tun. Erst dann treten andere Reaktionen im Inneren auf, wie man das auch bei anderen Sternen beobachtet hat, die schon am Ende angekommen sind. Auch im Weltall gibt es ein Werden und Vergehen der Himmelskörper.

Wenn im Weltraum Stürme losbrechen

Unser Zentralgestirn schickt nicht nur Licht und Wärme zur Erde, sondern auch Materie: Ununterbrochen gelangt ein Strom geladender Teilchen als sogenannter Sonnenwind zu uns. Ungefähr alle 11 Jahre lösen sich verstärkt ganze Plasmawolken in Form von mächtigen Eruptionen, auch Protuberanzen genannt, von der Sonnenoberfläche und gelangen bis zur Erde. Zum Glück besitzt unser Planet ein Magnetfeld, das uns vor dem tödlichen „Materieregen“ schützt. Wenn diese Teilchen auf unser Magnetfeld treffen, sehen wir in nördlichen Breiten und sogar manchnmal bei uns Nordlichterscheinungen.

An der sichtbaren brodelnden Oberfläche der Sonne herrschen Temperaturen von bis zu 6000 Grad Celsius und im Kern dieses Gasballes ist eine Hitze von unvorstellbaren 15-20 Millionen Grad Celsius. Die Sonne rotiert übrigens auch um ihre eigene Achse und das tut sie so in einem knappen Monat. Wie anfangs erwähnt ist die Sonne ein ganz gewöhnlicher Stern mittlerer Größe. Am nächtlichen Himmel können wir aber kleinere, lichtschwache Sterne beobachten, die zum Teil den hunderttausendfachen Durchmesser unserer Sonne besitzen. Da wird so manchem Beobachter erst bewusst, wie weit diese Objekte entfernt sein müssen, wenn wir nur noch kleine Pünktchen am Himmel sehen. Sind wir also froh, dass wir auf unseren guten alten Erde in genau dem Abstand die Sonne umkreisen, wo es nicht zu heiss oder zu kalt ist. Die anderen Planeten innerhalb der Erdbahn bruzzeln dahin und die außerhalb sind schon mehr oder wenig vereiste Welten.

Genießen wir also jeden (sonnigen) Tag auf dieser Welt mit der Wärme dieses uralten „kosmischen Atomreaktors“ namens Sonne !

 

Der Hitzetod unseres Planeten

earthatmosphere_iss23_bigEin Blick in unsere Atmosphäre von der internationalen Raumstation ISS.  Dieses Foto machten  die Astronauten bei einem Sonnenaufgang. Man erkennt sehr schön die  verschiedenen  Schichten der irdischen Lufthülle . Sie ist zum Durchmesser unserer Erde sehr  klein und zerbrechlich. Im Vergleich müsste man einen Apfel in der Mitte auseinanderschneiden und die dünne Schale von der Seite aus betrachten.    Foto: NASA

 

 

Der Wandel des Klimas ist in aller Munde. Wir sollen das Klima schützen, sonst droht eine weltweite Katastrohpe , die über kurz oder lang das Ende der Menschheit zur Folge hat, ja möglicherweise alles Leben auf dem Planeten Erde auslöschen wird.

Können wir, die Spezies Mensach die drohende Erwärmung des dritten Planeten nach der Sonne mit all ihren negativen Folgen für uns , die Tiere und Pflanzen verhindern?

Gab es nicht in der Vergangenheit große Schwankungen im Erdklima ohne den Einfluß menschlichen Tuns? Warme Perioden wechselten mit Eiszeiten. Katastrophenartige Vorgänge wie Einschläge von Asteroiden, Vulkanausbrüche und riesige Überschwemmungen haben schon seit Äonen von Jahren das irdische Leben bedroht und oft in  erheblichem Umfang ausgelöscht.

Die Verbrennung fossiler Brennstoffe durch Autos, Flugzeuge, kohle -und oelbefeuerte Kraftwerke führt zu einer Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration in unserer Lufthülle und damit zu einer Verstärkung des Treibhauseffekts. Es ist durchaus sinnvoll den CO 2 -Gehalt zu verringern. Wie viel elektrische Energie wird vergeudet, indem zahllose Gebäude Nacht für Nacht angestrahlt werden, Lichtreklamen aller Art den Himmel aufhellen und menschenleere Straßen beleuchtet werden!  HIER KÖNNTE EIN WANDEL UNSERER GEWOHNHEITEN EINIGES BEWIRKEN!!

Doch nicht alle Klimafaktoren lassen sich von Menschen beeinflussen oder gar steuern. Es gibt geologische Vorgänge oder himmelsmechanische Bahnelemente die sich unserer Einwirkung entziehen. So ändert sich die Schiefe der Ekliptik ( Planetenebene ) periodisch, die die jahreszeitlilchen Temperaturdifferenzen ansteigen oder verringern lässt. Das Leben konnte sich stets anpassen und verschwand nicht von der Oberfläche. Der Hauptklimafaktor ist jedoch die Wärmestrahlung der Sonne. Ohne Sonnenenergie gäbe es kein Leben auf der Erde. Die Sonne ist der Stern des Lebens. Wir sind ihr auf  Gedei und Verderb ausgeliefert. Ohne  Sonnenenergie würde die Erde  bald ein toter , eisgepanzerter Felsklotz mit einer Oberflächentemperatur von max. -200 Grad Celsius durchs All driften. Wenn dann auch noch die Wärme im inneren des Planeten aufgezehrt wäre, würde die Temperatur fast den absoluten Nullpunkt sinken. Das wären fast -273 Grad Celsius.

Feuriges Ende als unabwendbares Schicksal

Seit knapp fünf Milliarden Jahren strahlt die Sonne Tag für Tag und erwärmt die Erde zuverlässig. Man hat den Eindruck , ihr Energievorrat sei unerschöpflich. Dies trifft klarerweise nicht zu. Zwar verfügt die Sonne über einen ungeheuren Energievorrat, sie ist ein außerordentlich leistungsfähiger Atomreaktor. Allerdings, jeder Ofen geht mal aus. Auch die Vorräte des Sterns Sonne sind eines Tages zu Ende.

Aufgrund  innerer Vorgänge wird sich die Sonne in etwa 5 Milliarden Jahren zu einem Roten Riesenstern aufblähen. Ihr Durchmesser wird dann zweihundertmal größer sein als heute. Dabei wird zunächst Merkur verschlungen. Die Venus , unser innerer Nachbarplanet, wird das nächste Opfer dieses Infernos  sein. Schließlich wird die Sonne so riesig, dass ihr Radius gleich dem heutigen Erdbahnradius  wird. Damit stürtzte auch die Erde in die Gluthölle der Sonne.

Positive Aspekte des Treibhauseffektes

Ohne Treibhauseffekt gäbe es auf Erden kein Leben. Vor allem Wasserdampf und Kohlendioxid absorbieren die langwellige Infrarotstrahlung und bewirken ein Aufheizen der unterern Atmosphärenschichten und des Erdbodens. Jeder von  uns kennt den Effekt: In einer bewölkten Nacht wird es längst nicht so kalt, als wenn der Himmel aufklart und die Sterne funkeln. Dann wird mehr Wärme ins Weltall abgestrahlt. Ohne Treibhauseffekt läge die Durchschnittstemperatur der Oberfläche bei ca. -20 Grad Celsius statt des heute gemessenen Wertes von etwa 15 Grad Celsius.

Dem Hitzetod der Erde können wir nicht entfliehen. Es  bleiben noch ettliche Millionen Jahre für das Leben auf unserem Heimatplaneten. Was da alles noch kommt , sollte uns nicht bedrücken. Ob nach so langer Zeit überhaupt noch Menschen unseren blauen Planeten bevölkern werden ist meiner Meinung nach mehr als zweifelhaft!  Unser technischer Fortschritt ist ein toller Triumph des menschlichen Verstandes , aber ein tragisches Versagen unserer Vernunft kann ein schnelles Ende unserer Rasse herbeiführen. Für den teilnahmlosen Kosmos wäre ein Verschwinden der Menschheit vom Planeten Erde ein völlig belangloses Ereignis.

 

 

 

Die Venus-viele Fragen gibt es noch………

Der Planet Venus leuchtet entweder am Abend oder am Morgenhimmel extrem hell und schon werden Sternwarten und astronomische Vereine  mit Anfragen bombardiert, was denn das für ein heller Lichtfleck am West-beziehungsweise Osthimmel ist. Zur Zeit ist Venus am Taghimmel und für das bloße Auge unsichtbar.  Da gibt es Zeitgenossen , die beim Anblick kein Gestirn vermuten, sondern  ein Raumschiff oder UFO zu sehen glauben.

Und wenn sich Venus allmählich dem Horizont  nähert und untergeht, so ist man fest überzeugt, ein Raumschiff hat sich bewegt. Das nicht nur die Sonne und der Mond auf -und untergehen, sondern auch die Sterne  und Planeten infolge der Erdrotation, ist vielen Mitmenschen gar nicht bewußt.

Man spricht zwar vom Abend-und Morgenstern, wenn Venus kurz nach Sonnenuntergang im Westen aufleuchtet oder morgens im Osten vor der Sonne scheint. Dennoch ist Venus kein Stern, keine heiße, selbstleuchtende Gaskugel wie unsere Sonne, sondern unser innerer Nachbarplanet, der unser Zentralgestirn in rund siebeneinhalb Monaten umkreist und von dem sie beleuchtet wird.

Nach Sonne und Mond ist die Venus das hellste Gestirn am irdischen Firmament. (Manchmal sieht man bei optimalen Bedingungen auch die Raumstation ISS , die dann auch so hell bzw. noch heller ist, aber  nur kurz am Himmel sichtbar ist) . Wenn weder Mondlicht noch irdische Beleuchtung stören, so sieht man , dass Gegenstände im Venuslicht sogar Schatten werfen. Schon bald nach Erfindung des Teleskops wurde die Venus ins Visier genommen. Galilei und Simon Marius entdeckten unabhängig voneinander, dass Venus im Fernrohr Lichtgestalten wie der Mond zeigt. Manchmal zeigt sie sich als schmale Sichel, manchmal sieht man sie halb beleuchtet wie der Halbmond, dann wiederum erscheint sie kugelrund.

Im Gegensatz zum Mars , der im Fernrohr auf  seiner Oberfläche zahlreiche Details erkennen lässt, leuchtet Venus in grellweißem Licht und verbirgt ihre Oberfläche unter einer dichten, geschlossenen Wolkendecke, wie sie eventuell eines mehr oder minder fernen Tages auch unseren Planeten einhüllen wird. Der Venusglobus ist mit 12 104 Kilometern fast genauso groß wie die Erde.

Die Venusmasse entspricht etwa 82 Prozent der Erdmasse, woraus folgt, dass unser innerer Nachbarplanet mit 5,3 Gramm pro Kubikzentimeter etwa die gleiche Dichte wie unsere Erde aufweist. Daraus schloss man, dass Venus ähnlich der Erde einen großen Nickel-Eisenkern besitzt.

Mit einer Bahngeschwindigkeit von 35 Kilometern pro Sekunde läuft Venus in einer nahezu kreisförmigen Bahn in siebeneinhalb Monaten um die Sonne. Alle 584 Tage überholt uns Venus auf der Innenbahn und wechselt damit vom Abendhimmel auf den Morgenhimmel. Stehen Sonne, Venus, Erde in einer Linie, so spricht man von unterer Konjunktion. Selbst in großen Teleskopen sind keine Details auf der hellen Wolkenoberfläche zu erkennen. Deshalb gelang es auch nie , durch optische Beobachtungen die Länge eines Venustages zu ermitteln.

Alles war im Endeffekt nur Spekulation. Erst in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gelang es mit Radarechos , die Venus-Rotationsdauer zu ermitteln. Mit dem 300-Meter -Radioteleskop von Arecibo auf Puerto Rico sandte man Radiosignale zur Venus, die von ihrer festen Oberfläche reflektiert wurden. Aus der Laufzeit der Signale konnte man dann die Distanz der Venus sehr exakt, nämlich auf einen Kilometer genau bestimmen.

Die Rotation findet retrograd, also entgegengesetzt dem Drehsinn in unserem Sonnensystem statt! Auf de Venus geht die Sonne im Westen auf und im Osten  unter. Das Venus  kein lebensfreundlicher Planet ist, sondern eine lebensfeindliche Gluthölle ist, haben uns Raumsonden wissen lassen, die teils weich auf der Oberfläche landeten oder in eine Umlaufbahn einschwenkten und als künstlliche Venusmonde den Nachbarplaneten nun umkreisen. Natürliche Monde besitzt Venus nicht. Nach ihren Beobachtungen und Messergebnissen liegen die Oberflächentemperaturen zwischen 470 und 510 Grad Celsius. Der atmosphärische Druck ist 90 mal höher als auf der Erde auf Meeresniveau. Zu 96 % setzt sich die Venusatmosphäre aus Kohlendioxid  und zu 3,4 % aus molekularem Stickstoff zusammen. Ferner finden sich Spuren von Schwefeldioxid, Wasserdampf, Argon, Neon und Salzsäure.

Eine der erfolgreichsten Venussonden wurde im Mai 1989 auf den Weg gebracht: Die drei Tonnen schwere Magellan-Sonde erreichte nach einem 15 Monate langen Flug im August 1990 unseren Nachbarn und umkreist ihn seither als künstlichen Mond. Der Magellan-Ortbiter  hat bis  1994 mit einem Radarstrahl, der durch die Wolkenschicht drang, die gesamte Venusoberfläche abgetastet und somit ihre vollständige Kartierung ermöglicht. Magellan hat Venus  „entschleiert“….

Man weis sehr viel über Venus , aber dennoch sind viele Fragen ungeklärt. Die neuste Venussonde soll diese Fragen lösen helfen. Der Venus-Express wurde von der ESA gebaut und am 9. November 2005 auf die Reise gebracht. Nach 162 Tagen kam der Roboter im April 2006 bei der Venus an und schwenkte in einen elliptischen Orbit ein, dessen venusnächster Punkt nur 250 Kilometer über der Oberfläche liegt.

Hauptziel von Venus-Express ist das wissenschaftliche Verständnis, wie es zu den heutigen Zuständen auf der Venus gekommen ist. Droht der Erde in einer mehr oder minder fernen Zukunft ein ähnliches Schicksal, wie es offenbar die Venus  ereilt hat– eine glutheiße Oberfläche ohne Wasser , eine heiße, staubtrockene Kohlendioxidatmosphäre ohne Sauerstoff, aber angereichert mit Schwefelsäure und eine geschlossene Wolkendecke, die es nicht erlaubt, von der Oberfläche die Sonne oder gar die Sterne zu sehen?

So wunderschön die Venus am irdischen Firmament als „Morgen-oder Abendstern“ erscheint , ist sie doch eine Gluthölle, in der Leben keine Chance hat.Venus_Earth_Comparison

Die Venus (links als Radarbild) im Größenvergleich: Sie ist fast so groß wie die Erde, doch auf ihr herrscht Höllenglut, in der Leben keine Chance hat. Die Wissenschaft versucht zu begreifen, was passiert ist und wie es zu den lebensfeindlichen Zuständen auf unserem Nachbarplaneten gekommen ist.   Foto: NASA

 

 

 

Erde-Mond Ein schönes kosmisches Paar

 

Entweder steht man auf der Erde und wagt einen Blick zum Mond oder man steht auf dem Mond und schaut auf unseren blauen Planeten , wie es die Apollo Astronauten gemacht haben. Nun leben wir mittlerweile in einer Zeit, wo ganz andere Blickwinkel und Perspektiven möglich geworden sind. Wir haben Raumsonden ins All geschossen um unser Sonnensystem zu erkunden. Man hat sie zu den Planeten und deren Monde gesandt, Asteroiden und Kometen wurden und werden in Zukunft angeflogen . Bei diversen Missionen hat man auch die Möglichkeit genutzt mal zurück zu schauen, mit den Kameras an Bord der Sonden ,um unser Erde-Mond-System auf einem Bild zu sehen. So geschehen mit der Deep Impact Sonde. Sie machte aus etwa 50 Millionen Kilometer Entfernung folgende Bildsequenz innerhalb von 3,5 Std.20130220_di_earth-moon_sequenceFoto:  Planetary Society

Astronomietag 2013 am Samstag, den 16.März

Beim nunmehr 11. bundesweiten  Astronomietag am Samstag, den 16. März , ist das Schwerpunktthema „Vagabunden des Sonnensystems“.

Der Komet C/2011 L4 (PanSTARRS) nähert sich der Sonne und könnte sich den aktuellen Vorhersagen zufolge zu einem markanten Objekt in der Abenddämmerung entwickeln. Daneben können durch die Teleskope Planeten , Sternhaufen und Gasnebel beobachtet werden.

Die Rieser Sternfreunde werden auch dieses Jahr bei klarem Himmel ab 18.30 Uhr auf der Marienhöhe in Nördlingen (unterhalb des Freibades) Teleskope aufstellen um Interessierten einen Blick ins Weltall zu ermöglichen.

 

Für Smartphone-Besitzer hier noch die Anfahrt via Google-Maps per QR-Code:

Anfahrt

Anfahrt per Google Maps für Smartphones

Eine gedankliche Reise zu den Planeten

Wie eine einsame Inselgruppe liegt die Sonne mit ihren „Kindern“ , den Planeten , deren Monden und vielen kleineren und kleinsten Objekten im weiten kosmischen Raum. Den Löwenanteil des vorhandenen Materials , nämlich 99 % , hat sie sich selbst angeeignet, als sie vor ca. 4,5 Milliarden Jahren aus einer riesigen kreisenden Scheibe aus Gas und Staub entstand, so dass nicht viel für ihre Kinder übrig blieb.  Um so besser sorgt sie aber für diese und strahlt ihnen unermüdlich große Energiemengen zu, die sie erwärmen und erhellen.

Auf der Erde sind mit der Sonnenenergie die vielfältigsten Formen des Lebens entstanden, und damit nimmt unsere Heimat eine Sonderstellung im Sonnensystem ein. Mit den unsichtbaren Fäden ihrer Schwerkraft hält die Sonne alles auf vorgeschriebenen Bahnen fest, sodass kein Mitglied der großen Familie abhandenkommen kann. Wenn sie, kosmisch gesehen, auch nur ein höchst mittelmäßiger Stern ist, so ist sie für uns doch einzigartig und lebensnotwendig.

Eine Reise zu den Planeten

Wir wollen zunächst den Aufbau dieses Systems kennenlernen und versuchen, uns , so gut es geht, seine Dimensionen vorzustellen. Mit Angaben von Kilometern wäre das schwierig, denn die Zahlenwerte sind viel zu groß. Astronomen rechnen daher mit einer Einheitsentfernung , die dem mittleren Abstand Sonne–Erde entspricht. Die Länge dieser Astronomischen Einheit (AE), wie man sie nennt , beträgt 149,6 Mio. Kilometer. Um diese Strecke etwas anschaulicher zu machen, besteigen wir im Gedanken einen Flugkörper, der sich etwa mit der Geschwindigkeit eines modernen Verkehrsflugzeuges  (1000 km/h) bewegt und die Erde daher in 40 Stunden umrunden könnte.

17 Jahre lang unterwegs

Mit diesem Flugzeug benötigen wir  über 17 Jahre , um die Entfernung zur Sonne hinter uns zu bringen, und eine Ehrenrunde um die Sonne – 4,4 Mio. Kilometer- würde 182 Tage dauern. (Das Licht , das mit knapp 300 000 km in der Sekunde durchläuft und somit über eine Million mal schneller ist als unser Flugkörper , schafft die Strecke Sonne -Erde in 8,3 Minuten).  Unterwegs zur Sonne kreuzen wir nach 16 Tagen die Mondbahn , nach kanpp fünf Jahren begegnen wir der Venus  und nach gut zehn Jahren dem sonnennächsten  Planeten Merkur. Abgesehen von einigen vorbeifliegenden Kometen und größeren oder kleineren Meteoren ist alles um uns leer, nur die Sonne leuchtet als immer größer und heller werdender Ball am schwarzen Himmel, an dem außerdem zahllose Sterne zu sehen sind.

Raumsonden fliegen zwar viel schneller als wir, sind aber auch mehrere Monate bis zu den nächsten Planeten unterwegs. Die zweite Reise soll mit dem glelichen Flugkörper von der Sonne weg in die entgegengesetzte Richtung gehen. Knapp neun Jahre nachdem wir die Erde verlassen haben, kreuzen wir die Bahn des Mars, der als rötlicher Ball um die Sonne wandert. Auf der weiten Strecke bis zum Jupiter , der schon fünf mal so weit von der Sonne entfernt ist wie die Erde und dessen Bahn nur die jüngsten Mitreisenden 70 Jahre nach dem Start noch erreichen können, müssen wir den Bereich der Planetoiden durchqueren , die hier zu tausende herumschwirren. Der Riese Jupiter , eine Gaskugel von zehnfachem Erddurchmesser, strahlt das Sonnenlicht in gelblichen und orangefarbenen Tönen von seiner quer gestreiften Wolkenhülle zurück. Ihn umgeben große und jede Menge kleinerer Monde . Weiter geht es zum Saturn  , der schon fast die zehnfache Sonnenentfernung hat.

Die Dauer eines Menschenlebens ist viel zu kurz, als dass einer der Insassen es interplanetaren Flugzeugs die Begegnung noch erleben könnte. Auch Saturn ist ein gestreifter Riese, dessen weit in den Raum reichende Ringe ihm einen besonderen Zauber verleihen, und auch er hat eine stattliche Zahl von Monden.

Immer größere Abstände

Immer größer werden die Abstände . Beim nächsten Planeten , dem Uranus , wird erst die halbe Strecke bis zur Grenze des  Planetenreichs zurückgelegt sein. Nach 312 Jahren erreicht der Flugkörper die Uranusbahn, und weitere 185 Jahre dauert es, bis er in die Region des Neptun kommt. Bei Pluto , der zum Kleinplaneten degradiert wurde , sind seit dem Start von der Erde etwa 650 Jahre vergangen. Fast bis in Fixsternenentfernungen reicht die Region der Kometen. Um so weit zu kommen, würde unser Flugzeug allerdings mehrere hunderttausend Jahre brauchen. Selbst das Licht ist bis zum nächsten Stern über  vier Jahre unterwegs .

Das Gedankenexperiment eines Raumfluges mit uns geläufigen Geschwindigkeiten reicht hier für die  menschliche Vorstellungskraft nicht mehr aus.

 

 

 

Ein einsamer Außenposten der Menschheit. Ein Blick von der Raumstation ISS , die unsere Erde in 90 Minuten in einer Höhe von ca. 400 Kilometern umkreist. Von unserer Zivilisation ist nur in der Nacht das künstliche Lichtermeer auf den Kontinenten zu sehen. Bild : NASAEin einsamer Außenposten der Menschheit, die Raumstation ISS umkreist in 90 Minuten  einmal unseren Planeten in einer Höhe von ca. 400 Kilometern . Von unserer Zivilisation ist nur in der Nacht  das künstliche Lichtermeer auf den Kontinenten zu erkennen.    Foto: NASA

Bei Sternfreunden………

Die dunkle Jahreszeit hat momentan die Herrschaft in der Natur übernommen und wir Hobby-Astronomen freuen uns natürlich wenn die Nächte lang und der Himmel sternenklar ist. Die Kälte vergisst man meist schnell, wenn die Wunder des Kosmos betrachtet werden können. In dieser so stressvollen Welt ist es auch mal schön, wie jetzt  in vorweihnachtlicher Zeit mal etwas nachdenklicher in aller Ruhe zu werden. So habe ich mal in meinem Archiv herumgestöbert und ein sehr schönes Gedicht von unserem leider schon 1999 verstorbenen Rieser Sternfreund Heinz Singelmann aus Nördlingen entdeckt, dass er schon vor längerer Zeit geschrieben hat. Viel Spass !

Bei Sternfreunden…..

 

Bei Sternfreunden bin ich zu Haus

und fühle mich bei ihnen gut vertreten .

Durchs Fernrohr schaun sie nach dem Himmel aus

und lieben Sonne, Mond , die Sterne und Planeten.

Die Erde ist für sie ein Stäubchen nur,

sie mögen keine Überheblichkeiten.

Die Ehrfurcht vor der Größe der Natur

bestimmt  ihr Denken über Raum und Zeiten.

Das Leben ist ein kurzer Augenblick

Gemessen am unendlichen Geschehen .

Die Sterne selbst, das ist auch ihr Geschick,

sie werden einst erlöschen und vergehen.

Vom Aberglauben halten sie nicht viel,

er ist ein Irrtum aus vergangenen Tagen,

der Sternfreund hat noch so viele Fragen.

Gesicherte Erkenntis ist das Ziel.

Und schaun sie nächtens nach den Sternen aus,

dann fühlen sie mit Freunden sich verbunden,

und so verbringen sie beglückte Stunden.

Bei  Sternfreunden  bin  ich  gern  zu  Haus.

 

Seinen Rieser Sternfreunden gewidmet

 

Heinz Singelmann , im Juli 1996