Lange Nacht des Rieskratermuseums war wieder eine gelungene Veranstaltung

Die „Lange Nacht des Rieskratermuseums“ mit uns, den Rieser Sternfreunden und dem RKM am 3. Oktober  ist vorbei und es war wieder eine interessante und vielbesuchte Veranstaltung. Etwa 120 Besucher kamen zu den Vorträgen und zur Beobachtung an unseren Teleskopen im Museumsgarten.Der Wettergott hatte große Einsicht für unser Event. Klare Sicht! Die Dauerausstellung bzw. Sonderausstellung des RKM war für die Besucher auch ein Highlight.

Der Vortrag von unserem Hannes über die „New Horizons-Mission“ war professionell aufbereitet und vorgetragen.  Man bekam jede Menge an Infos über die Mission und natürlich  brandaktuelle Bilder des Plutos zu sehen , die Hannes sehr beeindruckend dargestellt hat. Er versteht es , schwierige Sachverhalte mit einfachen Worten und selbstgebauten Modellen dem interessierten Laien näherzubringen.

Gerald´s Vortrag über das „Leben und den Tod der Sterne“ machte die Zuhörer nachdenklich, denn man bekam zu hören, dass auch die Objekte im Kosmos irgendwann , nachdem sie „geboren“ wurden,  auch  nach Jahrmilliarden ihres  existierens zum Sterben verurteilt sind. Die einen Sterne bzw. Sonnen enden in gewaltigen Supernova-Explosionen , die anderen in schwarzen Löchern….. Wir Menschen und alles was uns umgibt bestehen aus der Materie die übrig geblieben ist von solchen „Sternexplosionen“. Wir sind alle „Kinder des Weltalls“: Ein Teil des Kosmos!

Und nun eine kleine Fotogalerie des Abends. Viel Spass beim anschauen!IMG_0557IMG_0562

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Mondfinsternis

Heute morgen hat eine Mondfinsternis stattgefunden, unter der besonderen Voraussetzung, dass der Mond extrem nahe an der Erde war. Eine solche Konstellation nennt man Blutmond.
Unsere Sternfreunde Matthias, Hannes und Thomas haben schon mal vorab ein Ergebnisbild gemailt, da kommt bestimmt was nach!

Ich stell das jedenfalls schon mal ein und freue mich auf mehr!

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Lange Nacht des Rieskratermuseums am Samstag , den 3.Oktober

Nach der ersten „Langen Nacht des Rieskratermuseums“ im Jahre 2013  findet nun am kommenden Samstag , dem 3. Oktober wieder eine Museumsnacht statt. Wir , die Rieser Sternfreunde hatten vor zwei Jahren schon mit den  verschiedensten astronomischen Themen inklusive Teleskopbeobachtungen bei klarer Sicht mitgemacht.

Am Samstag geht die Veranstaltung um 19 Uhr los und endet offiziell um 23 Uhr. Nachdem wir in diesem Jahr die treibende Kraft für das zustandekommen dieses Events sind, kommen von uns auch ein paar interessante „Schmankerl“. Um 20.30 Uhr hält  Hannes Marcinkowski aus Elchingen ( Rieser Sternfreunde) einen Vortrag über die spektakuläre Plutomission „New Horizons“ der NASA.

Um 21.30 Uhr wird Gerald Kalthof aus Nördlingen (Rieser Sternfreunde) einen Vortrag über den  „Tod der Sterne  “ –Weiße Zwerge,schwarze Löcher — “  halten.

Außerdem werden im Museumsgarten bei klarer Witterung Teleskope aufgestellt , durch die man die Wunder des Kosmos genauer betrachten kann. ( Warme Kleidung ist empfehlenswert.)

Wir freuen uns jetzt schon auf viele neugierige Besucher im Museum , die uns hoffentlich „Löcher in den Bauch “ fragen werden.

Der Eintritt ist frei !

 

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Urlaub am Bodensee und “ a bissle“ Astronomie

Vor kurzem war ich mit meiner Familie am Bodensee . Wir waren am  Überlinger See in  Sipplingen einquartiert. Von Konstanz , Radolfzell , Meersburg und anderen Sehenswürdigkeiten die wir „unsicher gemacht haben“ , fand ich 5 Kilometer weiter von unserer Unterkunft die Sternwarte Überlingen e.V . Da kommt man natürlich ins schwärmen und denkt sich , warum wir bei uns in Nördlingen nicht auch eine Volkssternwarte haben !?.http://www.rieser-sternfreunde.de/?page_id=109  Das meiste an der Überlinger Sternwarte ist selbst gebaut , vom Gebäude bis zum Teleskop. Als „Nebengebäude“ steht ein Bauwagen im Gelände, wo man sich auch aufhalten bzw. aufwärmen kann , wenn´´s im Winter mal zu kalt beim“Sternegucken“ wird.     Fotos:  Bahadir

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„Gartenzaunastronomie“

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Sonnenuntergang bei Sipplingen

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„Nachwuchsastronomen“

Botschafter im Kosmos-Die Mission der Voyager Sonden

Sie ist  wohl die außergewöhnlichste Goldene Schallplatte die jemals produziert wurde. Neben einem Stück von Bach , Mozart und Beethoven sind auch die Rolling Stones in Sachen Rockmusik und Folklore Fugen dabei. Dann quaken Frösche , rauscht ein Zug vorbei , der Gesang eines Buckelwals ertönt und das schreien eines Neugeborenen erschallt. Wind und Wassergeräusche fehlen auch nicht.

Ein freundliches „Herzliche Grüße an alle“  –  in über 50 Sprachen befindet sich auch auf dem Tonträger.

Wie bei Goldenen Schallplatten üblich, besteht die Auflage aus nur wenigen Exemplaren: nämlich genau zwei. Doch ob die jemals erklingen werden , steht buchstäblich in den Sternen.  Denn die Platten mit dem „Sound of Earth“ befinden sich an Bord der Raumsonden „Voyager“(Reisender) 1 und 2 und sollen einer möglicherweise existierenden außerirdischen Intelligenz mit 27 Musikstücken, 35 Geräuschen und 115 Bildern einen Eindruck vom irdischen Dasein vermitteln.

Die Reise beginnt im Sommer 1977 am Weltraumbahnhof in Cap Canaveral in Florida. Gebaut wurden sie im Jet Propulsion Laboratory der NASA im kalifornischen Pasadena. Damals starteten die Voyager Zwillingssonden zu einer zuvor nicht zu realisierenden Mission: Sie sollten–ausgerüstet mit Nuklearbatterien– als erste Flugkörper mehrere Planeten erkunden , dann in die äußeren Bereiche des Sonnensystems vorstoßen und es schließlich ganz verlassen. Sozusagen als „Flaschenpost“ in den kosmischen Ozean hineingeworfen.

Zunächst hebt am 20. August 1977 Voyager 2 ab, 16 Tage später folgt Voyager 1. Da sie eine kürzere Flugbahn zum Jupiter nimmt–dem ersten Ziel der Reise–, ist Nr.1 vier Monate früher dort als ihre Schwestersonde. 1980 verlässt Voyager 1 nach Erkundungsflügen zu Jupiter und Saturn sowie deren Monde Io und Titan die Planetenebene (Ekliptik). Voyager 2 dagegen fliegt zunächst noch zu Uranus (1986) und Neptun (1989) weiter. Am 17.Februar 1998 schließlich lässt Voyager 1 den bis dahin fernsten irdischen Botschafter hinter sich: die Raumsonde „Pioneer10“. Damit ist die Sonde das am weitesten von der Erde entfernte von Menschenhand gebaute Objekt.

Momentan ist Voyager 1 fast 20 Milliarden Kilometer von uns entfernt. Sie hat eine Geschwindigkeit von  17 Kilometer pro Sekunde drauf. Auf der Erde würde sie in nur fünfeinhalb Minuten von London  nach New York fliegen!

IMG_0367Modell der Raumsonde Voyager. Die 3,7 Meter große Parabolantenne ist das markannte Bauteil der Sonde. Am mehreckigen Sondenkörper sieht man schön die Goldene Schallplatte.                                        Foto: Uwe Bahadir

Das diese Reise in den Tiefen des Sonnensystems überhaupt möglich wurde, verdankt die NASA einem Forscher namens Gary Flandro. 1965 studiert er am „Caltech“ in Pasadena und soll für das dort ansässige JPL –eine der Ideenschmieden der NASA– mögliche Flugbahnen für eine Reise zu den vier äußeren Planeten berechnen.Dabei fällt Flandro auf, dass Ende der 1970er Jahre , Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun in einer Konstellation stehen werden, die nur etwa alle 175 Jahre auftritt und die es erlaubt, die Ziele in vergleichsweise kurzer Zeit  mit kleinstmöglichem Energieaufwand „abzufliegen“. Statt 30 Jahre Flugzeit zum Neptun benötigte man nur 12  Jahre. Dank der günstigen Stellung von Jupiter und Saturn lässt sich die „Gravity-Assist“-Technik nutzen. Dabei wird ein Raumschiff von einem Planeten durch dessen Schwerkraft angezogen und dabei so stark beschleunigt zum nächsten Planeten weggeschleudert.

Um mit den weit entfernten Raumsonden noch kommunizieren zu können, nutzen die Forscher drei riesige Sende -und Empfangsantennenkomplexe in Spanien, Australien und Kalifornien. Sie bilden das Deep Space Network (DSN) , die Funkverbindung ins All. Da sie rund um den Globus verteilt sind, können sie Signale 24 Stunden am Tag empfangen. Die größeren Antennen haben einen Durchmesser von 70 Metern, eine Sendeleistung von 500 Kilowatt und sind wie alle DSN-Empfänger hochsensibel: Sie können Voyager-Signale von nur einem zehnbilliardstel Watt registrieren. Die Energie einer Schneeflocke, die zu Boden sinkt!! Nicht zu vergessen ist auch natürlich die 3,7 Meter große Parabolantenne an Bord der Voyager-Sonde, die die Kommunikation erst möglich macht.

Bis zum Abschluss der Neptun-Passage funkten die Sonden fast 80 000 Bilder und rund fünf Billionen Bits wissenschaftliche Daten zur Erde. Seit gut 25 Jahren sind die Telekameras und die Geräte, die viel Strom verbrauchen abgeschalten. Nur ein paar wenige wichtige Instrumente funktionieren noch um uns bis zum Jahre  2030 wissenschaftliche Messdaten aus dem mittlerweile interstellaren Raum zu senden. Dann werden die Nuklearbatterien keinen Strom mehr liefern und die Raumkapseln werden für immer verstummen. Die Sonden haben samt der Goldenen Schallplatten eine Lebensdauer von einer Milliarde Jahren. Für den Fall, dass es dann in der Galaxis niemanden mehr gibt, der einer außerirdischen Intelligenz erklären könnte, was man mit einer Schallplatte anfängt, liegt der Sendung eine Bauanleitung bei. Für einen Plattenspieler…

Surveyor-Vortrag im Rieskratermuseum

Am Donnerstag, den 16.07.15 hat Justin Rennilson im RKM über die DatenDigitalisierung der Surveyor-Sonden berichtet. Er war als Co-PI (Co-Projektleiter) für diese Mission bei der NASA tätig und hat auch lange mit Eugene Shoemaker zusammen gearbeitet.

Freunde des RieskratermuseumsIMG_0369IMG_0368Nach dem interessanten Vortrag über die Surveyor-Mondsonden stand der 89 jähringe Justin Rennilson noch Rede und Antwort. Dipl.Geologin Gisela Pösges und ein Teil der Rieser Sternfreunde  haben den Abend dann mit Justin im Biergarten ausklingen lassen.

Fotos: Uwe Bahadir