Am Samstag dem 9.April 2016 ist es soweit ! Der Oettinger AstroLehrpfad wird um 14 Uhr auf dem Roßfeld feierlich eröffnet. Unser Freund und Astronomie-Kollege Ernst Christ ( Initiator der Sternwarte Oettingen) hatte auch für dieses Projekt die Idee und den Baueifer , Astronomie hautnah in der Natur zu erleben.
Vom Stern zum Planeten
Wilhelm Herschel gilt als offizieller Entdecker des Uranus. Als Lichtpunkt sahen ihn zwar andere schon viel früher, aber sie hielten ihn für einen Stern. Herschel selbst dachte um das Jahr 1781, es sei ein Komet . Doch dann identifizierte er das neue Objekt als neuen Planeten.
Erstaunlich ist es , dass sich die Erforschung des Uranus durch einen einzigen Sondenvorbeiflug, durch Voyager 2 im Januar 1986, beschränkt. Vor den detailierten Teleskopbeobachtungen der vergangenen Jahrzehnte hielt man ihn für einen wenig interessanten Planeten -finster, kalt , langsam und langweilig. Geht man nach dem Durchmesser, ist er der drittgrößte Planet im Sonnensystem. Nach der Masse ist er sogar der Viertgrößte.
Uranus ist etwa drei Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt und hat die 15fache Erdmasse. Die Durchschnittstemperatur der Atmosphäre beträgt rund minus 200 Grad Celsius.Auch Uranus hat wie bei den anderen Gasplaneten ein geschichtetes Wolkensystem, jedoch nicht so spektakulär wie bei Jupiter oder Saturn. Uranus besitzt 27 Monde und hat ein Ringsystem, welches aus mind. 13 Ringen besteht.

So sah die Raumsonde Voyager 2 im Anflug den Planeten Uranus , mit seinem senkrecht im Raum stehenden Ringsystem. Der Planet selbst ist im Infrarot-Licht aufgenommen, um mehr Details in seiner Atmosphäre sichtbar zu machen. Foto: NASA
Die Zusammensetzung des Uranus entspricht der des achten Planeten nach der Sonne , dem Neptun. Das heißt, dass er hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht. Er hat viel mit den anderen Gasriesen gemeinsam und doch hat er eine Einzigartigkeit.
Seine Achse ist um fast 98 Grad geneigt und liegt damit fast parallel zur Ebene des Planetensystems in seiner Umlaufbahn um die Sonne. Die extreme Achsneigung hat Auswirkungen auf praktisch jeden Aspekt des Uranus. Sie bewirkt extreme Jahreszeiten und Wetterphänomene, denn die beiden Hemisphären sind von massiver Sonneneinstrahlung beziehungsweise der Finsternis des Alls geprägt.
Die Entdeckung des Uranus-Ringsystems war eine große Überraschung für die Astronomen. Da Uranus quasi auf der Seite liegt, kann man die Ringe ganz anders sehen, als bei Saturn und Jupiter. Die ersten Ringe wurden 1977 teleskopisch gefunden, aber erst Voyager 2 funkte 1986 spektakuläre Bilder zur Erde, die die Gesamtzahl von 13 Ringen vergegenwärtigten.

Der Uranus-Mond Miranda, wie in Voyager 2 fotografierte. Eine zerklüftete und kraterüberzogene Gegend die viel Eis beinhaltet spricht dafür, dass da einst geologische Aktivitäten von großem Ausmaß stattfanden. Foto: NASA
Von den 27 Monden wurden zuerst Titania und Oberon von Herschel entdeckt. Die jüngsten Funde, Cupid und Franciso, wurden erst 2003 mit dem Hubble-Teleskop und dem Very Large Teleskop gemacht. Außer Miranda, der hauptsächlich aus Eis besteht, halten sich bei den Hauptmonden Fels und Eis die Waage. Es darf davon ausgegangen werden, dass noch weitere Trabanten entdeckt werden.
Bei der Erforschung ist man weitgehend auf Teleskope angewiesen , denn bislang hat nur eine Sonde diesen Planet am Vorbeiflug unter die Lupe genommen. Pierre-Simon Laplace gelang es im Jahre 1783 die Umlaufbahnen des Planeten zu berechnen. Schnell bemerkte er, dass sich Uranus nicht wie vorhergesagt verhielt , Bahnstörungen wurden von einem zunächst unbekannten Planeten verursacht, den man Neptun nannte.
Sie NASA-Sonde Voyager 2 flog im Abstand von 81 500 Kilometer an Uranus vorbei und machte verschiedenste Messungen und Aufnahmen dieses Himmelskörpers. Windgeschwindigkeiten von 900 Stundenkilometern wurden registriert. Derzeit gibt es keine Pläne , eine weitere Mission zum Uranus zu entsenden. In Amateur-Teleskopen ist Uranus als kleines grünliches Scheibchen zu sehen, dass sich in 84 Jahren einmal um die Sonne bewegt. Ein Uranusjahr sind 84 Erdenjahre !
Astronomietag 2016 fällt aus
Auch dieses Jahr spielt das Wetter mal wieder nicht mit. Eine dichte Wolkendecke zieht sich vom hohen Norden bis zur Donau und damit auch über das Ries.
Von daher ist das Ereignis heute beendet bevor es überhaupt angefangen hat.
Achtet auf unsere Webpräsenz um zu erfahren, wann die nächste Veranstaltung ansteht.
Astronomietag: sein oder nichtsein
Update 18:22
Aus! Der Astronomietag ist beendet bevor er angefangen hat. Das Wetter mag uns nicht!
Vielleicht machen wir dieses Jahr noch eine Ersatzveranstaltung.
das ist immer noch die Frage.
Unser Hannes ist immer noch vorsichtig optimistisch, d.h. wir treffen uns um 17:00 Uhr am Freibad und harren der Dinge die da kommen. Dieser Beitrag wird immer wieder aktualisiert.
Astronomietag und das Wetter
Das Wetter am Astronomietag
Heute schon den Wetterbericht gesehen? Es lohnt sich …
Da gibt es eine scharfe Wolkengrenze etwa 20 km südlich von uns – dort herrscht strahlender Sonnenschein!
Das aktuelle Wetterbild mit Ortsmarkierung (de.sat24.com)
Und hierzulande ist die Welt in trübes grau gehüllt.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt – für den Abend haben sowohl Skippysky (skippysky.com.au) und die Wolkenvorhersage der Uni Jena (www.astro.uni-jena.de/Users/markus/forecast.html) aufklarenden Himmel vorhergesagt.
Entscheidung am Nachmittag
Eine endgültige Entscheidung, ob wir am Nördlinger Freibad präsent sein werden, wird im Laufe des Nachmittags getroffen – dann wenn sich die Wettervorhersagen als stabil genug zeigen.
Bis dahin – dran bleiben. Unser Gerald wird wie immer über Neuigkeiten informieren, auch über die Entscheidung, ob die Rieser Sternfreunde dabei sind oder sich dem Wetter beugen müssen.
Der „Sichelmondschatten“ – Jupitermond Io bedeckt seinen eigenen Schatten!
Am 08.03.2016 fand „früh Morgens“ eine besondere Konstellation im Jupitersystem statt.
Zwei Monde und deren Schatten liefen gleichzeitig vor der Jupiterscheibe vorbei. Das Besondere daran war, dass der Mond Io seinen eigenen Schatten teilweise bedeckte.
Dadurch war von dem sonst kreisrunden Schatten nur noch ein Ausschnitt zu sehen.
Diese „Schattenbedeckung“ findet nur in den Tagen der Opposition des Jupiter statt. Also nur an den Tagen in denen die Sonne, die Erde und der Jupiter eine gerade Linie bilden.
Vom diesem „seltenen“ Ereignis motiviert, stellte ich mir den Wecker auf Mitternacht und montierte dann die Planeten-Kamera am Teleskop. Pünktlich um 0:30 begann das Ereignis: Jupitermond Io schob sich zusammen mit seinem Teilschatten vor die Jupiterscheibe. Deutlich war ein flacher Schatten unterhalb des Mondes zu erkennen.
Im Vergleich dazu war der Schatten vom Mond Ganymed (rechts im Bild) kreisrund.
Ab jetzt wurde automatisch alle 5 Minuten ein Video mit 4000 Bildern aufgezeichnet, solange bis der Mond Io die Jupiterscheibe wieder verließ. Eins der besten daraus entstandenen Bilder ist hier zu sehen (man beachte den Schatten vom Mond Io! deutlich ist zu erkennen, dass er „unrund“ ist – was die Bedeckung des Schattens durch Io bestätigt!)
Hier ein stark vergößerter Ausschnitt. Deutlich ist die flache Form des Schattens im Vergleich zum Schatten des Mondes Europa zu erkennen!
So zeigte die Planetariumssoftware „Stellarium“ das Event:
Hier noch eine kurze Animation des Ereignisses:
Gegen Ende der Animation ist zu sehen, wie unten links der Große Rote Fleck (GRF) auf der Vorderseite des Jupiter erscheint
Einen Tag später sah das Ganze dann so aus: Oben rechts der Mond Europa, links unten neben Jupiter Io, der kurz zuvor hinter Jupiter zum Vorschein kam. Sehr schön zu sehen ist der GRF (s.o.), ein Wirbelsturm, der seit mehreren Jahrhunderten besteht!
Mit etwas Glück erleben wir dann am kommenden Samstag, 19.03.2016, dem deutschlandweiten „Astronomietag“ einen ähnlichen Vorgang, den wir dann live durchs Teleskop betrachten können!
Bis dahin,
Matthias
Endspurt zum Astronomietag
So,
noch 6 Tage bis zum Astronomietag!
Sollten wir am Samstag strahlenden Sonnenschein haben, werden wir unser Equipment schon zwischen 16:00 und 17:00 Uhr aufstellen, um ein bisschen Sonnenbeobachtung zu betreiben. Zur Zeit gibt es ein paar schöne Fleckengruppen auf der Sonne:
Hier ein schönes Bild von heute, übernommen von Sieghart Emhofer:
Aber das Haupthema ist natürlich der „Mond“. Damit ist natürlich primär unser Erdenmond gemeint. Der am Samstag so aussehen wird.
Diese „Aufnahme“ wurde über die Astronomiesoftware Stellarium generiert. Man sieht, dass der Mond fast voll ist, nur ca 15% liegen im Erdschatten.
Warum macht man dann den Astronomietag nicht bei Vollmond? Weil die besten Beobachtungsbedingungen immer am „Terminator“ liegen, der Licht- und Schattengrenze auf dem Mond, hier hat man erstens den besten Kontrast und zweitens, durch die Schattenwürfe, einen fast 3-dimensionalen Eindruck.
HIer noch ein paar „echte“ Mondbilder von den Sternfreunden:
Und last, but not least, kann ich hier gleich an Hannes‘ letzten Beitrag anknüpfen: Jupiter wird mit seinen Monden ebenfalls sichtbar sein:
Wir werden wie immer live vom Aufbau an über den ganzen Abend hier auf der Webseite berichten. Ausser dem Blick durchs Teleskop werden wir auch Live-Videoaufnahmen zeigen, damit ein größerer Kreis gleichzeitig in die Sterne schauen kann.
Die Sternfreunde freuen sich auf euren Besuch am nächsten Samstag!!!
Euer
Gerald
Jupiter 2016
Wettermeckerthread!
Die Jupiter-Saison läuft ja schon eine ganze Weile, aber erst am 08.März bot sich hierzulande erstmals in diesem Jahr die Gelegenheit zu „spechteln“ … ja, ja, das Wetter hat den Süddeutschen Raum in diesem Winter nicht gerade verwöhnt. Im Astrotreff gibt es sogar einen extra Wetter-Mecker-Thread!
Auch heute wieder: Der Wetterbericht sagt etwas von Sonne, aber die einzige Nebeldecke tummelt sich HIER!!!
(09.03.16, 15.30 Uhr, de.sat24.com)
Endlich Jupiter!
Aber, wie dem auch sei, gestern Nacht die ersten Jupiter-Aufnahmen 2016 – bei unterirdischem Seeing. Das Ergebnis ist aber dennoch einigermaßen vorzeigbar:
Das Ausgangsmaterial – grieseln, flimmern, rauschen …
… und das was daraus wird. Der kleine „Pickel“ rechts ist Jupiters Mond Io.
Technische Daten: 1588 Frames, Verwendungsrate 50%, Autostakkert 2.5.1.7 (1,5 Drizzle), Registax 6.0, Fitswork 4.47 (Histogrammbearbeitung)
Jupiter hier mit den Galileischen Monden (v.l.n.r.): Ganymed, Io, Callisto, Europa
Technische Daten: 1306 Frames, Verwendungsrate 80%, weitere Bearbeitung wie oben
Neues von den Sternfreunden/Astronomietag 2016
Bei den Sternfreunden gibt es Neuigkeiten:
Zuerst folgenden Termin vormerken: Am 19. März findet wieder der nationale Astronomietag statt:
Die Rieser Sternfreunde laden wieder zum Beobachtungsabend auf dem Parkplatz hinter dem Nördlinger Freibad ein.
Passend zum Thema werden wir unsere Teleskope auf unseren Erdenmond bzw. die Jupitermonde ausrichten.
Gleichzeitig findet in der Sternwarte auf dem Gymnasium Oettingen ein Beobachtungsabend mit unserem Sternfreund Uwe Bahadir in Zusammenarbeit mit der VHS Oettingen statt: Anmeldung hier: VHS-Anmeldung
Wir wollen in Zukunft die Sternwarte in Oettingen wiederbeleben. Nach 2 Jahren Schulumbau ist die Sternwarte wieder nutzbar und wir werden versuchen wieder Öffentlichkeitsarbeit in Oettingen zu leisten.
Last, but not least, wird es bald einen Astropfad von Oettingen nach Fürnheim geben, mit einer Maßstabsgetreuen Abblildung unseres Planetesystems.
Zu allen Themen aktuelles hier auf unsere Webseite. Am 19. werden wir wieder live vom Aufbau und den Beobachtungsergebnissen berichten!
Bleiben Sie dran!
Die ISS-Spur
Der ISS auf „der Spur“
Das Ergebnis des ISS-Abends ist bei weitem nicht perfekt, kann sich für einen ersten Versuch aber sehen lassen.
Nach einem aufwendigen Bildverarbeitungsprozess ist eine ISS-Spur deutlich zu erkennen.
Die Bildverarbeitung bestand aus:
1) Autostakkert (Summenbild aus einem 10s-avi-Film)
2) Registax (Schärfen des Summenbildes)
3) Farbkorrektur in PhotoPaint
4) Einzelbilder mit der ISS aus dem Film extrahieren
5) Einzelbilder in Registax schärfen
6) Farbkorrektur der Einzelbilder in PhotoPaint
7) Einzelbilder in das Summenbild kopieren
8) ISS markieren, ausschneiden, Verlauf einfügen
9) Hintergrund wieder entfernen
10)ISS-Spur ausrichten
Dauer des ganzen Procedere etwa 2 Stunden.
Zugegeben, mittlerweile ist das Bild schon ganz schön „zurecht gebogen“ und es gibt sicherlich viele „bessere“ Aufnahmen, aber es hat ein wenig an Ästhetik gewonnen. Wenigstens – das kann man wohl zu Gute halten – ist das Rohmaterial nicht aus irgendwelchen Quellen zusammengebastelt, sondern selbst aufgenommen.
Edit Matthias:
Und so sieht es aus wenn der Transit vorbei ist, Entspannung eintritt und die Info unverzüglich an den Rest der Mannschaft versendet wird!