Wir haben begonnen!
Die Geräte stehen bereit, und die erste Ecke ist auch schon ab!
Viele Besucher sind schon da, wir freuen uns aber über jeden weiteren!
Hallo Sternfreunde,
der Wetterbericht sagt, es wird alles gut! Von daher werden wir morgen vormittag ab 9:00 Uhr auf der Marienhöhe bereit stehen.
Hier nochmal die ANFAHRT zum anklicken!
Aktuelles vom Aufbau morgen früh live auf dieser Seite!
Inhalt der Pluto/New Horizons Reihe
In insgesamt 6 Episoden soll auf den Webseiten der Rieser Sternfreunde die Mission der Raumsonde New Horizons zum letzten Planeten unseres Sonnensystems Pluto vorgestellt werden (korrekt ist seit 2006: Zwergplanet, aber Planet hört sich doch noch etwas wertiger an). Zur Übersicht hier die Inhalte der einzelnen Episoden (mit Links zum jeweiligen Bericht):
1) New Horizons – Prolog, Vorgeschichte und Planung
2) New Horizons – Die Technik 1
3) New Horizons – Die Technik 2
4) New Horizons – Die wissenschaftlichen Instrumente
5) Das Warten hat ein Ende – Die Reise ans Ende unseres Sonnensystems
6) Aus interplanetar wird interstellar! (aktueller Bericht)
New Horizons-Reihe in gedruckter Form
Wie bereits in Teil 5 angekündigt, gibt es die komplette New Horizons-Reihe auch in gedruckter Form. Der Link zur pdf-Datei (ca. 7MB) hierzu ist am Ende dieses Dokuments zu finden.
Anmerkung: Die Datei wird bei neuen Erkenntnissen oder Ereignissen aktualisiert. Es lohnt sich daher, diese Datei immer wieder einmal auf neuere Versionen zu überprüfen – vor allem um und nach dem Juli 2015. Bei neuen Versionen werde ich entsprechende Hinweise veröffentlichen.
Flug in die Ewigkeit
Interstellarer Raum, Kuiper Belt Objects, Oortsche Wolke
Der letzte Teil dieser Mission wird der längste werden … ein Flug in die Ewigkeit!
Aber bevor New Horizons in der Unendlichkeit des Universums verschwindet stehen noch einige wissenschaftliche Aufgaben an. Denn wann wird die Menschheit je wieder so weit „draußen“ die Möglichkeit haben zu forschen? Wir werden es (vermutlich) nicht mehr erleben.
Nach Pluto soll New Horizons ein Objekt des Kuipergürtels ansteuern. Der Kuipergürtel – so liest man auf Wikipedia – ist eine ringförmige, flache Region außerhalb der Neptunbahn in etwa 30 bis 50 Astronomischen Einheiten Entfernung und schätzungsweise mehr als 70.000 Objekte mit einem Durchmesser von mehr als 100km und unzählige kleinere Objekte enthält.
Die Bezeichnung geht auf Theorien von Gerhard Kuiper aus den Jahren 1951 und 1974 hervor, der in großer Entfernung von der Sonne eine Art Kometengürtel vermutete. Erst in den 90er Jahren wurden die ersten Objekte jenseits von Pluto entdeckt.
Nicht maßstabsgetreue Darstellung des Kuipergürtels
Schon seit dem Start von New Horizons wurde nach geeigneten Kuipergürtel-Objekten gesucht, deren Position und Umlaufbahn einen Vorbeiflug ermöglichen. Doch die Objekte sind so klein und so weit entfernt, dass erdgebundene Teleskope nicht erfolgreich waren.
Das Hubble Space Telescope allerdings fand mit einigem Aufwand und beträchtlicher Beobachtungszeit im Oktober 2014 drei mögliche Kandidaten für einen Encounter. Genaueres ist über diese Objekte noch nicht bekannt, nur dass zwei etwa 55 km im Durchmesser und der dritte etwa 25 km groß sind. Einer der Körper sei mit den zur Verfügung stehenden Treibstoffvorräten „definitiv“ erreichbar und alle drei befinden sich etwa 1 Milliarde Kilometer hinter Pluto – was eine weitere Flugzeit von etwa 4 Jahren bedeutet. Der Encounter kann daher frühestens 2018 stattfinden.
Größenvergleich Pluto und KBO PT1
(und Komet Tschurjumow-Gerassimenko, den die Raumsonde Rosetta seit Sommer 2014 erforscht)
Zuvor muss noch eine endgültige Auswahl getroffen werden – Größe, Farbe, Rotation, mögliche Monde sind Kriterien, die zur Auswahl des Objekts herangezogen werden, so Alan Stern, der Projektleiter. Im Spätsommer 2015 wird die Auswahl dann getroffen, Bahnparameter errechnet, Steuer- und Zündungsdaten ermittelt und im Herbst 2015 wird New Horizons dann seine Triebwerke starten und ein neues Ziel ansteuern.
Auf Grund der erwarteten Größe von 1-2% von Pluto wird die Phase, in der Daten gesammelt werden können um einiges kürzer sein. Die NASA schätzt, dass das Objekt erst etwa 11.000km vor dem eigentlichen Vorbeiflug das Blickfeld von LORRI ausfüllen würde – das wären gerade mal 20 Minuten vor dem Vorbeiflug!
Noch ist die verlängerte Mission von New Horizons für weitere 3-4 Jahre ab 2016 durch die NASA nicht bewilligt!
Eines der möglichen Kuiper-Belt-Objects (KBOs)
Sollte die NASA die für die Weiterführung benötigten Mittel freigeben, dann werden wir zum ersten Mal wissenschaftliche Erkenntnisse über Objekte erhalten, die noch kein Mensch je gesehen hat. Es werden die ersten Erkenntnisse von den äußeren Regionen des Sonnensystems sein – eine wahrhaft historische Begebenheit!
Danach geht der Flug weiter, irgendwann wird New Horizons – wie seine „Vorgänger“ Voyager und Pioneer auch – aus dem interplanetaren Raum in den interstellaren Raum wechseln. Wir werden das Schicksal New Horizons noch bis etwa 2025 verfolgen können, danach sind die Energievorräte erschöpft und New Horizons wird allein seinen weiteren Weg bestreiten.
Nächster Halt: Die Unendlichkeit.
Es ist der 04.März 2015, 9.22 Uhr MEZ.
Bis zum Encounter es sind noch 132 Tage, 4 Stunden und 26 Minuten!
(nur noch etwa 150 Millionen Kilometer [1AE] – von über 5 Milliarden!!!)
Link zur pdf-Datei: Pluto – Am Ende unseres Sonnensystems
Quellen (es ist klar, dass die Bilder und Daten nicht aus meinem Fundus kommen, sondern aus verschiedensten Quellen der Literatur und des Internets stammen – daher hier und auf jeder Seite einfach eine vollständige Liste der Informations- und Bildquellen):
zusätzliche Bildquellen dieser Seite
Dieses Wochenende fand im RKM in Nördlingen das 7.Deutsche Meteoriten Kolloquium statt. Etwa 50 Teilnehmer aus ganz Deutschland , Österreich und der Schweiz nahmen an der sehr informativen Tagung teil. Meine Wenigkeit auch. Ich lernte wieder jede Menge dazu, was den aktuellen Stand der Meteoritenforschung betrifft.
Anlaß war der Jahrestag des Meteoritenfalls von „Eichstädt“ . Am 19.02.1785 schlug ein etwa 3 kg schwerer Stein-Meteorit auf einem Schnee-bedeckten Stapel fertiger Ziegel bei der ehemaligen Ziegelhütte auf der Gemarkung des Dorfes Breitenfurt im Altmühltal ein.
Organisatoren waren unter anderem Dr. Karl Wimmer aus Nördlingen und Rainer Bartoschewitz aus Gifhorn die gleichzeitig auch Referenten waren. Außerdem waren Dieter Heinlein , Gisela Pösges , Prof. Stefan Hölzl und viele bekannte Gesichter aus der „Szene“ als Vortragende dabei.
Anbei noch ein paar Schnappschüsse des Events.
Inhalt der Pluto/New Horizons Reihe
In insgesamt 6 Episoden soll auf den Webseiten der Rieser Sternfreunde die Mission der Raumsonde New Horizons zum letzten Planeten unseres Sonnensystems Pluto vorgestellt werden (korrekt ist seit 2006: Zwergplanet, aber Planet hört sich doch noch etwas wertiger an). Zur Übersicht hier die Inhalte der einzelnen Episoden (mit Links zum jeweiligen Bericht):
1) New Horizons – Prolog, Vorgeschichte und Planung
2) New Horizons – Die Technik 1
3) New Horizons – Die Technik 2
4) New Horizons – Die wissenschaftlichen Instrumente
5) Das Warten hat ein Ende – Die Reise ans Ende unseres Sonnensystems (aktueller Bericht)
6) Aus interplanetar wird interstellar!
Start
Kennedy Space Center, 19.01.2006 – Das bange Warten hat ein Ende
Nach Unterzeichnung der Startgenehmigung durch den US Präsidenten am 10.01.2006 (erforderlich wegen der 10,9 kg Plutonium an Bord) konnte es endgültig losgehen. Aber diverse Startverzögerungen auf Grund des Wetters und technischer Probleme ließen die Verantwortlichen noch ein wenig bangen. Erst am 19.01.2006 um 20 Uhr MEZ (14 Uhr EDT) konnte eine Atlas V551 die Raumsonde New Horizons vom Startkomplex 41 in einen erdnahen Parkorbit befördern, bevor etwa eine halbe Stunde nach dem Start durch erneutes Zünden der Oberstufe die Sonde mit 12,4 km/s die Erde endgültig verließ.
19.01.2006, 14 Uhr EDT – New Horizons startet zur Erkundung neuer Horizonte
Die Atlas V551 ist die bis dato leistungsstärkste Transportrakete für unbemannte Raumsonden. Sie hat neben den zwei Raketenstufen selbst noch fünf an der ersten Stufe angebrachte Feststoffbooster und ist in der Lage bis zu 18,5 Tonnen Last in einen erdnahen Orbit zu bringen oder – auf Grund der mehrfachen Startbarkeit des Centaur Oberstufentriebwerkes – geringere Lasten in geostationäre Orbits zu bringen bzw. in Earth Escape Trajectories, also auf Geschwindigkeiten zu beschleunigen, die ein Verlassen der Erdanziehung ermöglichen.
Ein weiteres Raketentriebwerk an der Sonde (STAR 48B) beschleunigte dann die Sonde auf 16,21 km/s, der bisher höchsten je erreichten Startgeschwindigkeit einer Raumsonde.
Die Sonde in Erdnähe, deutlich zu erkennen: Das STAR 48B-Triebwerk am Heck
Nach 44 Minuten und 55 Sekunden wurde das Raketentriebwerk der Sonde abgetrennt und New Horizons war nun endgültig auf dem Weg zu Pluto.
Bange war so manchem Verantwortlichen wegen der technischen Schwierigkeiten und des relativ engen Startfensters. Wäre die Sonde außerhalb des Startfensters gestartet, so hätte sich die Flugzeit um mehrere Jahre verlängert da dann ein Vorbeiflug an Jupiter nicht möglich gewesen wäre (und damit die Sonde auch keine Beschleunigung erfahren hätte) und die Sonde direkt zu Pluto geschossen werden müsste.
In den ersten Tagen nach dem Start wurde die Rotationsgeschwindigkeit der Sonde angepasst (von 68 U/min auf 5,2 U/min), zwei Kurskorrekturen vorgenommen und sukzessive die verschiedenen Instrumente in Betrieb genommen und getestet.
Wie wichtig Kurskorrekturen und ein höchst genauer Kurs sind verdeutlicht vielleicht folgendes Beispiel:
Ein Kilometer Abweichung beim Vorbeiflug bei Jupiter bedeutet 500 km Abweichung beim Erreichen von Pluto. Das abgetrennte Raketentriebwerk STAR 48B wird etwa 400.000 km weiter als New Horizons von Jupiter entfernt sein, wenn es dort eintrifft … und damit in einer Entfernung von etwa 200.000.000 km an Pluto vorbei fliegen.
Am 30.Juni 2010 – die Sonde befand sich zwischen den Bahnen von Saturn und Uranus – wurde durch einen Schubimpuls von 36 Sekunden die Geschwindigkeit der Sonde um 0,45 m/s erhöht, um die Abbremsung durch die von der Hauptantenne rückgestreute Thermalstrahlung auszugleichen.
Jupiter
Nach nur 78 Tagen kreuzte New Horizons die Marsbahn und schon Anfang September war die Sonde in der Lage die ersten Jupiter Aufnahmen zur Erde zu senden. Die heiße Phase des Jupiter-Encounters, des Vorbeifluges an Jupiter begann im Januar 2007.
LORRI-Aufnahme von Jupiter aus etwa 29 Millionen Kilometern Entfernung (LORRI-Aufnahme vom 10.02.2007)
Tests der Instrumente und Kameras im Rahmen einer Simulation des Pluto-Encounters begleiteten das Swing-by-Manöver im Laufe des 28.02.2007. Als die Sonde bei Jupiter ankam betrug ihre Geschwindigkeit nur noch etwa 4 km/s (von den vormals 16 km/s, mit der New Horizons die Erdumlaufbahn verlassen hat). Ein klein wenig von Jupiters kinetischer Energie wurde von New Horizons „abgezapft“ und die Sonde so beschleunigt, so dass sie nach dem Jupiter-Encounter mit ungeheuren 23 km/s weiter in Richtung Pluto flog – das sind 82.800 Kilometer pro Stunde! Von diesen 23 km/s bleiben beim Pluto-Encounter noch 14 km/s übrig.
Durch den Jupiter-Vorbeiflug wurde die Sonde nicht nur beschleunigt, sondern auch um etwa 2,5 Grad nach oben aus der Ekliptik herausgeschleudert, da sich Pluto zum Zeitpunkt des Vorbeifluges 2015 oberhalb der Ekliptik befindet (auf Grund seiner Bahnneigung um 17,6 Grad).
Jupiter Encounter – gut zu erkennen: „Knick“ in der Flugbahn durch die Beschleunigung und Bahnkorrektur bei Jupiter
Während des Vorbeifluges vom 24.02. bis 07.03.2007 wurden insgesamt 36 Gigabyte Daten gesammelt, die nach dem Vorbeiflug bis Juni 2007 an die Erde übertragen wurden. Als die letzten Bits erfolgreich auf der Erde ankamen war die Sonde bereits 161 Millionen Kilometer von Jupiter entfernt. Die Generalprobe für Pluto war ein voller Erfolg!
Danach ging die Sonde „schlafen“.
Flug durch den interplanetaren Raum
Die Sonde wurde in einen Schlafmodus (hibernate) versetzt, in dem die meisten Instrumente in eine Art stand-by geschalten wurden. Dieser Modus hat zwei wesentliche Vorteile:
Zum einen werden die Systeme geschont und zum anderen werden die Kosten reduziert, da für die Missionsüberwachung weniger Ressourcen (personell und materiell, damit auch finanziell!) benötigt werden. Lediglich bei bestimmten Ereignissen (wie eine Sonnenbedeckung durch Jupiter im Juni 2007, einer Kurskorrektur im September 2007 oder Softwareupdates) beziehungsweise jeweils für einige Wochen im Spätsommer werden die Instrumente wieder aktiviert und geprüft. Ansonsten gibt es zweimal pro Woche nur ein Statussignal („Alles OK“) von der Sonde.
Das letzte Kurskorrekturmanöver fand am 25.09.2007 statt bei dem die Sonde ihre Geschwindigkeit um 2,37 m/s änderte und sie dadurch statt in 500.000 km Entfernung an Pluto nun innerhalb dessen Mondsystems (max. 64.500 km) an ihm vorbeifliegt.
Ansonsten passierte in den folgenden Jahren nicht viel:
Am 08.Juni 2008 kreuzte New Horizons die Umlaufbahn von Saturn, der aber für eine Beobachtung zu weit entfernt war. Ein Beschleunigen durch kurzes Zünden der Triebwerke im Juni 2010 glich wiederum die Abbremsung durch die von der Parabolantenne rückgestreute Thermalstrahlung aus.
Danach, am 17.10.2010, war Halbzeit – 1732 Tage seit dem Start, noch 1732 Tage bis zu Pluto.
Am 18.März 2011 erreichte die Sonde die Umlaufbahn von Uranus, wobei auch hier auf Grund der großen Entfernung (mehr als 3,8 Milliarden Kilometer) keine Beobachtung möglich war.
Kreuzen der Uranusbahn am 18.03.2011
Exakt am 25.08.2014 um 10.04 Uhr (EDT – Ostküstenzeit) hat die Sonde die Neptunbahn gekreuzt – auf den Tag genau 25 Jahre nach dem Vorbeiflug von Voyager 2 an Neptun (siehe Bericht Erst Voyager, dann New Horizons). Aber auch hier hat New Horizons keine ernsthaften Beobachtungen durchgeführt. Neptun (und auch alle anderen äußeren Planeten) sind einfach zu weit weg.
Kreuzen der Neptunbahn am 28.08.2014
Neptund und sein Mond Triton – 3,96 Milliarden Kilometer entfernt (LORRI, 967 Millisekunden Belichtungszeit)
Neue „Freunde“
In der Zwischenzeit wurden durch das Weltraumteleskop Hubble weitere Pluto-Satelliten entdeckt – mittlerweile sind mit Charon fünf Monde bekannt, die Pluto umkreisen.
Gesamtansicht des Pluto-„Systems“
Plutos größter Begleiter Charon wurde 1978 entdeckt und ist mit etwa 1200 km Durchmesser nur etwa um die Hälfte kleiner als Pluto (Durchmesser etwa 2300 km). Auf Grund dieser eher ungewöhnlichen Größenverhältnisse wurde Pluto auch schon als Doppelplanet bezeichnet. Einmalig bei Planeten im Sonnensystem ist auch das Bewegungsverhältnis von Pluto und Charon, sie rotieren gebunden. Das bedeutet, sie wenden sich immer die gleiche Seite zu, Umlaufzeit um Pluto und Rotationsperiode des Mondes sind gleich. Zum Vergleich: Bei Erde und Mond, zeigt nur der Mond immer die gleiche Seite.
Die beiden Monde Nix und Hydra wurden 2005, die kleinsten Monde Kerberos und Styx in den Jahren 2011 und 2012 entdeckt. Die Durchmesser liegen im Bereich von geschätzten 10 km (bei Styx) bis 160 km (bei Nix).
Unterdessen (Stand 06.02.2015) ist New Horizons „nur“ noch etwas mehr als 1 AE (zur Erinnerung: Astronomische Einheit, einfache Entfernung Erde-Sonne) von Pluto entfernt (in aktuellen Zahlen: etwas weniger als 190 Millionen Kilometer), den sie mit 14,6km/s anfliegt. Die Entfernung zur Erde beträgt derzeit etwa 32,42 AE (4,86 Milliarden Kilometern) oder 4,49 Lichtstunden – denn so lange braucht das Licht (und damit auch Funksignale) für diese Entfernung.
Where is New Horizons (06.02.2015)
Hurry-Up
Am Nikolaustag 2014 wurde New Horizons das letzte Mal in ihrem Raumfahrer-Dasein aus dem Schlaf geholt – the last wakeup (siehe Plutobericht 2). Der „Wecker“ wurde durch die Missionskontrolle bereits im August 2014 programmiert, so dass die Sonde um 15 Uhr US-Ostküstenzeit aus dem Hibernationmode geholt wird – etwa 6 Stunden später (Aufwachroutinen und Signallaufzeit) erhalten ihre irdischen Betreuer erste Statussignale der Sonde. Danach wurde sukzessive der Status des Systems und anschließend der Zustand der wissenschaftlichen Instrumente geprüft.
Im Juni 2015 ist es dann endlich soweit, nahezu 10 Jahre Flug durch die unendlichen Weiten des Weltraums erreichen ihren Höhepunkt. New Horizons wird an seinem ersten Reiseziel ankommen, dort wo noch kein von Menschenhand geschaffenes Objekt je gewesen ist – Pluto!
Schon 150 Tage vor der größten Annäherung an das Pluto-Charon-System werden die Beobachtungen beginnen. 120 Tage vor dem Vorbeiflug werden die ersten Bilder erwartet und nach weiteren 30 Tagen wird die Qualität der von der Sonde gemachten Bilder sämtliche Erd- bzw. Erdorbit-gestützten (Hubble) übertreffen.
Bereits im Januar 2014 wurde LORRI in Betrieb genommen und getestet … das ist wohl wie die Vorweihnachtszeit, in der die Kinder das Eintreffen des Weihnachtsmannes kaum erwarten können. Anlässlich des 109-ten Geburtstages des Pluto-Entdeckers – Clyde Tombaugh – wurden diese Bilder veröffentlicht. Die Belichtungszeit betrug eine zehntel Sekunde – zu wenig, um die auch die kleineren Monde zu erfassen.
Zwei LORRI-Aufnahmen vom Pluto-System (Juli 2014 und Januar 2015)
Derzeit werden alle technischen Möglichkeiten genutzt, um kleinste Objekte im Bereich der Flugbahn ausfindig zu machen. So werden etwa auch Großteleskope wie die Zehn-Meter-Instrumente des Keck-Observatoriums auf Hawaii auf den Zwergplaneten ausgerichtet oder Passagen von Sternen durch das Pluto-System, deren Licht abgeschwächt würde, beobachtet, um direkte Hinweise auf Trümmer und Staubringe zu finden.
Die Gefahren sind nicht von der Hand zu weisen, denn bei einer Relativgeschwindigkeit von 14 km/s reicht schon ein Millimeter großes Objekt aus, um die Sonde zu beschädigen oder zu zerstören. Derzeit rechnet man mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,3% dass die Sonde von einem derartigen Teilchen getroffen wird. Bis zu 10 Tage vor dem Vorbeiflug läßt sich durch Zündung der Triebwerke die Flugbahn noch verändern, um die Entfernung zu Pluto zu korrigieren oder einem Objekt auszuweichen.
Am 14.Juli 2015 ist dann der entscheidende Tag gekommen – mit annähernd 14 km/s wird New Horizons durch das Pluto-Charon-System fliegen. Und nach nur guten 2 Stunden ist die Phase des encounters schon vorbei. 10 Jahre Reise für nur 2 Stunden – es muss alles passen, Failure is not an Option!
Hochaufgelöste Fotos sollen Details mit 25 Metern pro Pixel darstellen, die Oberfläche von Pluto und seines größten Mondes Charon kartographiert, die Temperaturverteilung gemessen (man geht derzeit von einer Oberflächentemperatur von 43 Kelvin aus) und die Atmosphäre des Pluto studiert werden.
Es ist geplant, dass die Sonde in etwa 9.600 km von Pluto und 27.000 km an Charon vorbeifliegt. Allerdings können diese Parameter während des verbleibenden Fluges noch geändert werden.
Zwei Wochen nach dem Vorbeiflug werden die Beobachtungen beendet und New Horizons wird beginnen, die gesammelten Daten zur Erde zurück zu senden (Signallaufzeit dann etwa 5,3 Stunden). Die Übertragung der zu erwartenden Datenmenge von einigen Gigabyte wird wegen der voraussichtlich niedrigen Übertragungsrate einige Monate in Anspruch nehmen.
Danach beginnt der letzte Teil der großen Mission … mehr dazu im letzten Teil.
Künstlerische Darstellung des Kuipergürtel – das nächste Ziel New Horizons
Am Ende noch das Letzte:
New Horizons mit neu gestaltetem Internetauftritt
Seit Januar zeigt sich auch der Internetauftritt der Mission in einem neuen Gewand – http://pluto.jhuapl.edu/
Von Tag zu Tag interessanter …
Sehr anschaulich dargestellt: Die aktuelle Position von New Horizons, wie auch die bisherige Flugbahn. Möglich ist dies durch den Solar System Simulator des Jet Propulsion Labratory der NASA (http://space.jpl.nasa.gov/). Hier kann aber nicht nur die New Horizons Mission veranschaulicht werden, sondern eine Vielzahl weiterer Missionen der NASA (z.B. Rosetta) auch aus allen möglichen Perspektiven. Ein Besuch lohnt sich!
Pluto schon fast in „Sichtweite“
Plutobericht in gedruckter Form
Nach, vielleicht sogar mit Veröffentlichung des letzten Teils der Pluto-Reihe gibt es den kompletten Bericht mit aktuellen Informationen und Daten auch als pdf-Datei zum herunterladen. So kann jeder, der sich für diese Reise interessiert, den kompletten Text mit allen Bildern offline nachlesen.
Im letzten Teil der New Horizons Reihe geht es um die Zeit nach Pluto.
Es ist der 12.Februar 2015 – bis zum Encounter es sind noch 151 Tage!
(gerade mal 180 Millionen Kilometer – von über 5 Milliarden!!!)
Bleiben Sie dran 🙂 !
Quellen (es ist klar, dass die Bilder und Daten nicht aus meinem Fundus kommen, sondern aus verschiedensten Quellen der Literatur und des Internets stammen – daher hier und auf jeder Seite einfach eine vollständige Liste der Informations- und Bildquellen):
zusätzliche Bildquellen dieser Seite
Endlich habe ich etwas Zeit gefunden, die in den letzten Jahren erstellten Bilder zu sortieren und online zu stellen. Nun gibt es 4 zusätzliche Fotoalben für die Jahre 2011 – 14.
Einfach mal reinschauen, und beim nächsten Treffen evtl. drüber diskutieren…
Hier als ein Beispiel, die Galaxie M33, die kleine Schwester der großen Andromeda-Galaxie
In der Welt war in den letzten Tagen ein schönes Bild, über den „Beinahetreffer“ des Asteroiden 2004BL86.
Hier sieht man das „Beinahe“ mal in der richtigen Relation:
Inhalt der Pluto/New Horizons Reihe
In insgesamt 6 Episoden soll auf den Webseiten der Rieser Sternfreunde die Mission der Raumsonde New Horizons zum letzten Planeten unseres Sonnensystems Pluto vorgestellt werden (korrekt ist seit 2006: Zwergplanet, aber Planet hört sich doch noch etwas wertiger an). Zur Übersicht hier die Inhalte der einzelnen Episoden (mit Links zum jeweiligen Bericht):
1) New Horizons – Prolog, Vorgeschichte und Planung
2) New Horizons – Die Technik 1
3) New Horizons – Die Technik 2
4) New Horizons – Die wissenschaftlichen Instrumente (aktueller Bericht)
5) Das Warten hat ein Ende – Die Reise ans Ende unseres Sonnensystems
6) Aus interplanetar wird interstellar!
New Horizons – Die Instrumente
New Horizons führt sieben wissenschaftliche Instrumente mit sich. Sehr detailliert erläutert werden diese auf der New Horizons-Webseite (http://pluto.jhuapl.edu/spacecraft/sciencePay.php). Bevor wir hier ins Detail gehen, sollte noch angemerkt werden, dass von den 478 Kilogramm (irdischen) Sondengewichts lediglich etwa 30 Kilogramm auf die wissenschaftlichen Beobachtungs- und Messgeräte entfallen. Der große Rest ist der Sonde selbst mit Raketenmotoren, Treibstoff, Antennen, Lage- und Steuerungsinstrumenten und der Struktur selbst geschuldet.
Ralph
Ralph ist das schwerste der sieben Instrumente (10,3 kg, Stromverbrauch 6,3 Watt) und besteht aus einem 3″ (7,5 cm) Spiegelteleskop mit zwei adaptierten CCD-Kamerasystemen. Das Teleskop selbst ist ein Schiefspiegler mit 3 Spiegeln die einen gefalteten Strahlengang ohne Obstruktion ermöglichen. Die Kamerasysteme dienen der Kartierung der Oberfläche von Pluto und Charon (Auflösung von 250 Meter/Pixel) und der Erforschung der Oberflächenzusammensetzung beider Himmelskörper.
Dazu wird mit der MVIC – Multispectral Visible Imaging Camera – im optischen Bereich (400-975 nm) und mit LEISA – Linear Etalon Imaging Spectral Array – im infraroten Bereich (1,25-2,25 µm) aufgenommen.
RALPH
LORRI
RALPH wird ergänzt durch LORRI, dem Long-Range Reconnaissance Imager für hochauflösende Aufnahmen. LORRI nutzt hierfür ein 20,8 cm Spiegelteleskop mit einer Fokuslänge von 2630 mm. Der Aufbau des Teleskops ist sehr einfach und verfügt über keinerlei beweglicher Teile – eine sehr genaue Ausrichtung des Teleskops ist daher unabdingbar. LORRI verfügt auch über keine Heizung, weshalb bei seiner Entwicklung darauf geachtet wurde, dass es auch bei Temperaturen unter minus 170 Grad arbeiten kann.
LORRI macht nur monochromatische (schwarz-weiß) Aufnahmen im Wellenlängenbereich von 350-850 nm. Dafür ist die Auflösung von LORRI beeindruckend: 4,95 µrad oder 0,000283 Grad, was auf 100.000 km etwa 495 Meter entspricht. Für den Vorbeiflug an Pluto wird mit einer Auflösung von 40-50 Meter pro Pixel gerechnet.
Einbau des LORRI – Long Range Reconnaissance Imager
LORRI wird 120 Tage vor dem closest encounter, also dem eigentlichen Vorbeiflug, in Betrieb genommen. 90 Tage vor dem Vorbeiflug wird die Auflösung von LORRI die des Weltraum-Teleskops Hubble übertreffen und wir werden ab Mitte April 2015 mit jedem Tag bessere Bilder von Pluto erhalten.
Vulkan Tvysthar auf dem Jupitermond Io (aufgenommen von LORRI am 01.05.2007 aus 2,4 Millionen Kilometer Entfernung – dem Zeitpunkt der größten Annäherung an Jupiter)
Alice
Alice steht für An Ultraviolet Imaging Spectrometer und dient der Erforschung der Atmosphäre von Pluto. Alice besteht aus einem abbildenden UV-Spektrometer das im Wellenlängenbereich von 90-180 nm arbeitet (fernes und extremes UV Licht). Mit seinen zwei Betriebsmodi kann Alice direkte UV-Emissionen der Atmosphäre messen (airglow mode) und durch Blick auf einen entfernten Stern oder die Sonne durch die Atmosphäre von Pluto (occultation mode) deren Zusammensetzung, Druck und Temperatur (Höhenauflösung 10 km, Genauigkeit 0,1 Nanobar) bestimmen.
REX
Das Radio Experiment REX dient wie Alice der Erforschung der Atmosphäre von Pluto. Dazu werden nach dem Vorbeiflug an Pluto durch das Deep Space Network Signale an New Horizons gesendet, die Plutos Atmosphäre durchqueren und von der Hauptantenne der Sonde empfangen werden. Beim Durchqueren der Atmosphäre werden die Signale in ihrer Frequenz, Phasenlage und Amplitude verändert, was Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der (unteren) Atmosphäre zulässt (Temperatur bis auf 0,1 Grad und Druck bis auf 0,1 Mikrobar genau). Des Weiteren möchte man mit diesen Daten Informationen über die Masseverteilung von Pluto und Charon erhalten.
Erstmals wendet man diese Technik im Uplink an, da man so auf der Erde ein sehr starkes Signal generieren kann. Bei früheren Missionen wurde immer der Downlink-Weg eingeschlagen, verbunden mit dem Nachteil, dass die Sender in den Raumsonden nur Signale von geringer Stärke erzeugen konnten (die zur Verfügung stehenden „Ressourcen“ auf der Erde sind nun mal um einiges größer).
SWAP
Der Solar Wind Analyzer around Pluto soll geladene Teilchen aus der Atmosphäre Plutos, die vom Sonnenwind mitgerissen werden, detektieren. Damit werden weitere Daten über Plutos Atmosphäre gesammelt und der Sonnenwind in dieser Entfernung zu Sonne studiert. Aus den Ergebnissen sollen auch Rückschlüsse über die Verlustrate der Atmosphäre durch den Sonnenwind möglich sein – vermutet wird eine Verlustrate von 75 kg während des Periheldurchgangs (größte Annäherung an die Sonne … 29,658 Astronomische Einheiten oder 4,43 Milliarden km).
SWAP – Solar Wind Analyzer around Pluto
PEPPSI
Pluto Energetic Particle Spectrometer Science Investigation – dieser umständlich klingende Name steht für ein Spektrometer, das energiereiche Teilchen oberhalb des Messbereichs von SWAP erfasst. In einem hochvoltigen elektrischen Feld werden über die Ablenkung des Teilchenstroms Energie und Geschwindigkeit von Elektronen, Protonen und Ionen gemessen. Die Messergebnisse sollen in Zusammenwirken mit SWAT weitergehende Rückschlüsse auf die Wechselwirkung zwischen Sonnenwind und Atmosphäre ermöglichen.
Venetia/SDC
Der Venetia Burney Student Dust Counter ist ein ausschließlich von Studenten der Universitiy of Colorado entwickeltes wissenschaftliches Experiment, das Staubpartikel im interplanetaren Raum außerhalb der Umlaufbahn von Uranus messen soll. Lediglich die Qualitätssicherung wurde durch die NASA durchgeführt.
Der seltsam anmutende Name geht zurück auf die Britin Venetia Burney Phair, die 1930 vorgeschlagen hatte, den kurz zuvor von Clyde Tombaugh entdeckten Planeten „Pluto“ zu nennen.
Der Venetia SDC kann Teilchen von mehr als 10^-12 Gramm Gewicht und 0,5 Mikrometer Durchmesser detektieren. Das Instrument besteht aus einer 46 × 30 cm großen Detektorplatte, die auf der Außenhaut der Sonde angebracht ist, und einer Elektronikbox im Inneren der Sonde.
Der eigentliche Detektor von Venetia
Anordnung der Instrumente an der Raumsonde
2 Darstellungen der Instrumentenanordnung (oben private Webseite gak.it, unten NASA)
Im fünften Teil der New Horizons Reihe wird endlich „geflogen“ – Die Missionsbeschreibung vom Start in 2006 bis heute.
Es ist der 28. Januar 2015 – bis zum Encounter es sind noch 167 Tage!
Bleiben Sie dran 🙂 !
Es wird das Jahr von Pluto – Ausschnitt eines Filmplakats der American Geophysical Union – AGU
Quellen (es ist klar, dass die Bilder und Daten nicht aus meinem Fundus kommen, sondern aus verschiedensten Quellen der Literatur und des Internets stammen – daher hier und auf jeder Seite einfach eine vollständige Liste der Informations- und Bildquellen):
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Wenn das Licht und die Wärme der Sonne versiegten, wäre das Leben bald von unserem Planeten verschwunden. Sonnenlicht wird beispielsweise von grünen Pflanzen absorbiert, in ihnen trifft es auf Chlorophyll und liefert Energie, Wassermoleküle zu spalten und die Photosyntese ablaufen zu lassen. Pflanzen verwenden die Sonnenenergie zum Leben und Wachsen und erzeugen als Nebenprodukt Sauerstoff.
Die Pflanzen wiederum dienen den Tieren als Nahrung,deshalb ist die Photosyntese letztlich die Quelle aller Nahrung. Sowohl der Sauerstoff, den wir einatmen, als auch alles, was wir essen, hängt von der Sonne ab.
Unser Leben hängt also von der Gegenwart der Sonne und ihrer immer gleichen Wärme ab. Wenn nur etwas mehr Sonnenlicht zu uns käme, könnte es unser Wasser zum kochen bringen und die Erde unbewohnbar heiß machen. Schon etwas weniger Licht könnte die Meere gefrieren und die Eiszeiten zurückkehren lassen. Wir erhalten gerade soviel Energie von der Sonne , dass der größte Teil unseres Wassers flüssig ist; anscheinend deshalb konnte sich auf der Erde , aber wohl nirgendwo sonst im Sonnensystem, Leben entwickeln. Die Oberfläche der Venus, die am abendlichen Himmel so langsam im neuen Jahr an Helligkeit gewinnt, ist heiß genug, um Blei zu schmelzen. Wenn es also auf der Venus einmal Meere gab, wären sie längst verdampft. Der Mars ist weiter von der Sonne entfernt als die Erde und jetzt in einer Eiszeit erstarrt.; dort kann es nicht regnen, denn es gibt auf ihm kein flüssiges Wasser. Alle Sterne sind Sonnen und mit unserem eigenen Tagesgestirn verwandt. Die Sonne ist nur einer von über 200 Milliarden Sternen in unserer Galaxis, dem Milchstrassensystem. Und das so riesige All enthält hunderte Milliarden von Galaxien ! Aber die Sonne ist ein besonderer Stern, der einzige , den wir am Tag sehen!!
Der Stern Sonne ist die Quelle alles Lebens auf diesem Planeten. Unsere Erde könnte man 109 mal nebeneinander aufreihen, um auf den Sonnendurchmesser
von rund 1,4 Millionen Kilometern zu kommen. Sie ist im Schnitt 150 Millionen Kilometer oder umgerechnet etwa 8 Lichtminuten von uns entfernt.
Foto: Uwe Bahadir
Die Sonne ist uns 250 000 näher als der nächste Stern. Deshalb ist die Sonne 100 Milliarden heller als jeder andere Stern. Ihre Strahlen liefern genug Licht, um die präzise Untersuchung ihrer chemischen Bestandteile , Magnetfelder und Oberflächenschwingungen zu ermöglichen . Optische Teleskope auf der Erde können Strukturen auf der sichtbaren Oberfläche der Sonne auflösen, die einen Durchmesser von etwa 50 km haben, was etwa der Entfernung von Nördlingen nach Günzburg entspricht. Es ist, als ob man noch aus 10 km Entfernung die Einzelheiten auf einer Euromünze erkennen würde.
Die Auflösung wird aber oft durch Turbulenzen in der Erdatmosphäre gestört und so reduziert sich dabei die Schärfe des Bildes. Deshalb flackern auch nachts die Sterne am Himmel. Es ist gerade so , als schauen wir an einem heißen Tag über eine geteerte Strasse und da verschwimmt das Bild auch. Die genauesten Daten erhält man mittlerweile aus dem Weltraum durch Satellitenteleskope, die durch die Erdatmosphäre nicht gestört sind.
Wir bestehen aus denselben Atomen wie die Sonne , so verrückt das auch erscheint. Unser Körper enthält wie die Sonne mehr Atome vom Wasserstoff als von allen anderen Elementen, aber wir sind aus etwas größeren Anteilen schwererer Elemente wie Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff zusammengesetzt. Wir sollten aber auch die anderen Sterne nicht unterschätzen, denn wir sind alle wahrlich Sternenkinder 🙂 und bestehen zum Teil aus Materie , die noch vor der Geburt der Sonne in alten Sternen gebildet wurde.
Alle Elemente , die schwerer sind als Helium , entstanden vor langer Zeit und in großer Ferne in den „Brenntiegeln“ anderer Sterne. Als sich diese Sterne verbraucht hatten, und ihre kosmische Asche mit großer Kraft ausspieen, wurden schwere Elemente in den interstellaren Raum geschleudert. Aus dieser Materie wurden durch Wiederverwertung Sonne, Erde , wir selbst und alles, was uns umgibt. Das Kalzium unserer Zähne, dass Natrium in unserem Salz uns das Eisen, dass unser Blut rot färbt, stammen alle aus dem Innern von Sternen, die schon vor langer Zeit in ihren Todeskämpfen in den Raum zurückexplodierten.
Der Astronomietag 2015 ist dieses Mal eine Doppelveranstaltung: Am 20. März ist in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis mit 75% Bedeckung zu sehen, am 21. März läßt sich eine Sonnenfinsternis auf dem Jupiter beobachten, wenn der Mond Io seinen Schatten über die Oberfläche des Plantet wandern läßt.
Hier ein Jupiterbild von unserem Sternfreund Hannes (allerdings ohne Sonnenfinsternis):
Falls das Wetter mitspielt werden wir an beiden Tagen auf der Marienhöhe bereitstehen. Bitte schauen Sie kurzfristig vorher auf der Website nach, ob die Veranstaltungen wie geplant stattfinden. Wir berichten wie immer live von den Veranstaltungen.
Am 20. wird ab 9:00 Uhr vormittags jemand zur Verfügung stehen, am 21. mit Einbruch der Dämmerung!
Bitte verfolgen Sie kurzfristige Änderungen hier auf der Webseite!!
Bis bald
Gerald