Plutomission New Horizons und danach….

Wir sind schon alle sehr gespannt auf das nächste Jahr ! Die Raumsonde New Horizon erreicht im Juli 2015 den einst letzten Planeten unseres Sonnensystems. Na ja, den Planeten , der 2006 zum Kleinplaneten degradiert wurde. Nun hat sich schon ein Forscherteam an die Arbeit gemacht und überlegt bzw. geschaut, was man nach der Pluto-Begegnung noch ansteuern könnte. In diesem Jahr hat das sogenannte New Horizon Search Team mit Hilfe des Hubble Teleskops zwei kleine Kuipergürtel-Objekte aufgespürt die mit erdgebundenen Teleskopen nicht sichtbar gewesen wären. Das Team hatte 40 Stunden Beobachtungszeit am Hubble genehmigt bekommen und für das Unterfangen waren 156 Erdumläufe des 2,4 m Spiegels  nötig.

hs-2014-35-a-web_print                                                                         Foto: NASA/ESA

Diese beiden Kuipergürtel -Objekte in Richtung des Sternbildes Schütze konnte das Hubble Weltraumteleskop im Juli und August 2014 aufspüren. Mögliche Kandidaten für einen Vorbeiflug der New Horizon-Sonde nach ihrer Pluto-Passage im Juli 2015.

Erst Voyager, dann New Horizons – Ergänzung/Korrektur

Neue Daten

Ergänzend zu meinem Artikel vom 24.08.14 (siehe unten bzw. Link) folgende Daten:
New Horizons war im Juli etwa 4 Milliarden Kilometer (etwas mehr als 26 Astronomische Einheiten) von Neptun entfernt. Und das bedeutet, daß die Sonde zum Zeitpunkt des Querens der Neptunumlaufbahn bei Weitem nicht die von mir genannten 8 Milliarden Kilometer entfernt war.  New Horizons war zu diesem Zeitpunkt viel näher an ihrem Ziel(zwerg)planet Pluto (440 Millionen Kilometer) als an Neptun.

Neue Bilder

Dennoch gelang es mit New Horizons LORRI (Long Range Reconnaissance Imager) diese Aufnahme zu erstellen. Die Belichtungszeit betrug 967 Millisekunden. Genau nachzulesen unter: http://pluto.jhuapl.edu/news_center/news/20140825.phpNeptune-Triton-LORRI-7-10-14(labels)-lg

 

Nachtrag (19.09.2014)

09-18-2014-Crossing-Neptune

Ein treffendes Bild hat die NASA veröffentlicht – New Horizons ist mittlerweile „hinter“ dem Neptun-Orbit. Am 29.August ging die Sonde das letzte Mal in den „Hibernation“-Mode – sie legte sich schlafen. Am Nikolaustag diesen Jahres beginnt zum allerletzten Mal eine Aufwachphase, bevor nur 6 Wochen später der eigentliche Pluto Encounter beginnt.

Der Countdown läuft und wir dürfen gespannt sein – bleiben Sie dran!

 

Bildquellen:

http://pluto.jhuapl.edu/news_center/news/20140825.php

http://pluto.jhuapl.edu/overview/piPerspective.php?page=piPerspective_09_18_2014

Sternfreunde treffen sich mit Rieskratermuseum

Heute, am 5. September haben sich die Sternfreunde mit der „Besatzung“ des Rieskratermuseums zusammengesetzt, um nochmals die gelungene, vergangene gemeinssame Veranstaltung der „Langen Nacht“ zu feiern.

Mit Pizza und dem einen oder anderen Bier wurde der Veranstaltung gedacht und Planungen für die Zukunft getroffen! Man darf gespannt sein.

Astronomieserie auf Arte

arteAuf seinen Reisen um die Welt nimmt der französische Fotograf Serge Brunier die Zuschauer mit zu den Highlights der Astronomie.

 

Zwar etwas früh am Tag, aber Arte hat ja eine Mediathek!

Vielleicht ist das ja ganz interessant!

„Deep Space Network Now“

Ich habe da eine sehr Schöne und Neue, vom Jet Propulsion Laboratory der NASA  gestaltete Webseite entdeckt, die einen vom graphisch -und inhaltlichen sehr anspricht. Hier kann man in Echtzeit verfolgen , mit welchen Raumsonden die NASA aktuell im Funkkontakt steht. Dies sind u.a die Antennen in Goldstone , Madrid und Canberra die zur interplanetaren Komunikation der Raumfahrtzeuge dienen.

Per Mausklick lassen sich die Daten zur jeweiligen Mission abrufen und werden alle 5 Sekunden aktualisiert. Z.B Auftreffende Strahlungsleistung des Telemetriesignals, Datenrate, die mit Funkverbindung überbrückte Distanz und entsprechende Lichtlaufzeit…

Die Antennen des „Deep Space Network“ sind in den letzten Jahrzehnten fast alle im Durchmesser vergrössert worden.

Im Beispiel der „Voyager Missionen“ ist es ja so, dass diese Sonden sich immer weiter von der Erde entfernen und 37 Jahre nach dem Start immer noch funktionieren . Je weiter sie aber entfernt sind , desto schwächer werden auch die Signale , man braucht also „grössere Ohren“ 🙂

Hätte man bis 1986 ( Voyager 2 am Uranus) und 1989 (Voyager 2 am Neptun) die Schüsseln nicht vergrössert, dann hätten wir all diese schönen Bilder dieser noch nie gesehenen Welten nicht empfangen und bewundern können.

So nebenbei:  Die Sonde Voyager 1 ist mit fast 20 Milliarden Kilometer Entfernung zur Erde  das weitentfernteste Gerät, dass von Menschenhand  gebaut wurde. Diese Sonde wurde nach der Saturnmission , Anfang der achziger Jahre senkrecht aus der Planetenebene herausgeschleudert und das mit der 60fachen Geschwindigkeit einer Gewehrkugel!!

Die wissenschaftlichen Daten von Voyager 1 , die die Antennen jetzt noch auffangen sind nicht mehr aus dem interplanetaren Raum, sie sind aus dem interstellaren Raum!!! Voyager ist auf dem Weg in die unendlichen Weiten des Kosmos…

Noch eine Kleinigkeit: Die Intensität der Funksignale ist dabei so gering, dass  man nach einer Milliarde Jahre des sammelns dieser Signale , eine Taschenlampenglühbirne für sekundenbruchteile Aufleuchten lassen könnte. Die Energie käme einer Schneeflocke gleich , die langsam zum Boden schwebt:)

[Ergänzung von hannes: Voyager 1 ist derzeit etwa 1,5 Lichttage von uns entfernt und die auf der Erde eingehende „Funk“leistung liegt im Bereich von etwa 9,4*10^-20 Watt, oder als Kommazahl:

0,000 000 000 000 000 000 094 Watt (94 Trilliardstel Watt)

Zum Vergleich: Die von Uwe angesprochene Taschenlampenglühbirne „verbrennt“ etwa 0,7 Watt.]

 

So, nun aber die genaue Webadresse:  http://deepspace.jpl.nasa.gov/dsnnow

bg                                                                     FOTO: JPL/NASA

Erst Voyager, dann New Horizons

nh+vSommer 1989

Die meisten Jüngeren unter uns werden sich kaum an ein Ereignis der Raumfahrt- und Planetenforschung vor 25 Jahren erinnern. Man stelle sich vor, ein „Raumschiff“ namens Voyager 2 erforscht den (seit 2006) äußersten Planeten unseres Sonnensystems Neptun, macht atemberaubende Bilder, stellt einen Meilenstein der modernen Astronomie und Astroforschung dar und ist mittlerweile im interstellaren Raum „verschwunden“.

Und heute?

Das „Raumschiff“ Voyager befindet sich mittlerweile außerhalb unseres Sonnensystems und auf dem Weg in die Unendlichkeit (sofern es nicht irgendwann in ferner Zukunft auf irgendeinem namenlosen Planeten „aufdatscht“, in der Einflusssphäre einer Sonne einfach verdampft oder vielleicht in einem Schwarzen Loch zermahlen wird … oder wie in Star Trek –  Der Film aus dem Jahr 1980 als Steuerungskomponente einer riesigen Energiewolke wieder zur Erde zurückkehrt – aber das ist ein ganz andere Geschichte :-)).
Nun, 25 Jahre später ist es wieder soweit, wieder fliegt ein Raumschiff hinaus in die Weiten des Alls. Es ist die Raumsonde New Horizons, die im Auftrag der Menschheit (bzw. der NASA) die äußersten Regionen unseres Sonnensystems erforschen soll, den (Zwerg-) Planeten Pluto und ein größeres Objekt des Kuiper-Gürtels.

 

25 Jahre später!

Am 25.08.2014, auf den Tag genau exakt 25 Jahre nach Voyagers Rendezvous mit Neptun quert New Horizons die Umlaufbahn von Neptun. Leider wird es davon keine Bilder geben, denn Neptun ist sozusagen auf der anderen Seite der Sonne – na ja zumindest ziemlich weit weg (so um die 8 Lichtstunden oder 8,5 Mrd km).

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Position der äußeren Planeten und New Horizons (Stand 24.08.14)

 

Nicht ganz ein Jahr wird es noch dauern, bis New Horizons spektakuläre Reise ihr erstes Ziel, den (Zwerg-) Planeten Pluto,  erreicht und hoffentlich spektakuläre Ergebnisse und beeindruckende Bilder vom Rand unseres Sonnensystems liefern wird. Die heiße Phase der Mission beginnt im April 2015 mit dem Hochfahren und Kalibrieren der Instrumente sowie ersten Beobachtungen und Messungen, der sogenannte Closest Approach – die größte Annäherung an Pluto (weniger als 10.000 km) und seines größten Mondes Charon (etwa 27.000 km) – soll am 15.Juli 2015 stattfinden

Danach geht es weiter in den Kuiper-Gürtel, der in einer Entfernung von 30 bis 50 Astronomischen Einheiten einige zig-Tausend Objekte mit mehr als 100 km Durchmesser und viele weitere kleinere Objekte enthält. Von den größeren Objekten sollen nach dem Pluto-Vorbeiflug einige von New Horizons erforscht, d.h. angeflogen werden. Die Suche nach geeigneten Objekten hat bereits begonnen.

Die Mission soll bis etwa ins Jahr 2025 andauern – so lange wird die Plutonium“batterie“ genug Energie für New Horizons liefern.

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NH-Bilder von Pluto und seinem größten Mond Charon
(Entfernung etwa 425 Mio km,  Long Range Reconnaissance Imager (LORRI))

 

Doch das erste Ziel ist Pluto, der nach fast 10 Jahren Flugzeit im nächsten Sommer erreicht werden soll. Wir sind gespannt!

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Flugdaten von New Horizons (Stand 24.08.14)

 

Weitere Informationen auf der New Horizons Website (http://pluto.jhuapl.edu/) und in unregelmäßigen Abständen auf der Webseite der Rieser Sternfreunde.

 

Ganz nebenbei: Pluto ist schon mit einem Teleskop ab 200 mm (8 Zoll) Öffnung beobachtbar … bei „idealsten“ Bedingungen und da auch nur als ein kleines lichtschwaches Pünktchen unter vielen ebenfalls kleinen und lichtschwachen Pünktchen, so schwach wie die schwächsten im Teleskop erkennbaren Stern“pünktchen“ und damit eine echte Herausforderung für den Amateurastronom (siehe im Bild von Christian Frieber, www.frieber.at). Und für diejenigen, die jetzt enttäuscht sind: Auch von Hubble gibt es nur dieses Bild, richtige Oberflächendetails wird es erst von New Horizons geben.

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Pluto aus Sicht von Hubble

(Aufnahmen aus 2002 und 2003, das Rendern und Berechnen dauerte noch weitere 4 Jahre)

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Pluto, wie ihn der Amateurastronom „sieht“

(Bildquelle: http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=138811, das Bild selbst stammt von Christian Frieber, www.frieber.at, aufgenommen mit einem TEC-APO 140/980 – Genehmigung des Urhebers liegt vor)

 

Übrigens:

Noch ein Termin jährt sich am 25. August … vor 2 Jahren, am 25.08.2012 starb Neil A. Armstrong an den Folgen einer Herzoperation. Der erste Mensch, der einen fremden Himmelskörper betrat, wurde 82 Jahre alt.

 

Bildquellen:

http://pluto.jhuapl.edu/

http://pluto.jhuapl.edu/mission/whereis_nh.php

http://www.nasa.gov/mission_pages/hubble/science/pluto-20100204.html

http://www.frieber.at

http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=138811

Die Sonne im Juli 2014

Anfang Juli hatten wir mal wieder ein fast wolkenfreies Wochenende. Da keine weiteren Termine im Kalender standen, nutzte ich die Zeit um einen Blick auf unser Zentralgestirn zu werfen. Bereits mit bloßem Auge konnten zwei Fleckengruppen erkannt werden!

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Also richtete ich meine Teleskope zur Sonne (natürlich nicht ohne vorher die entsprechenden Filter zu montieren!).

Da das Seeing an diesem Tag relativ gut war, wagte ich auch höhere Vergrößerungen: Sehr schön sieht man in den Weißlichtaufnahmen die Granulation der Sonnenoberfläche, sowie Details in den Sonnenflecken. Gut zu erkennen ist der Fleckenkern (zumeist „pechschwarz“) und die sogenannte Penumbra, die dunkle Umgebung des Kerns mit ihrer „faserigen“ Struktur.

Sehr Interessant ist auch die Beobachtung der gleichen Regionen im Licht der H-alpha Linie.

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Um die Zusammenhänge zwischen Weißlicht und H-alpha zu zeigen, hier eine kombinierte Weißlicht – H-alpha Aufnahme. Schön ist zu erkennen wie die Strukturen in der Penumbra sich im H-alpha weiter fortsetzen

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Auch ein schönes Fackelgebiet war am Sonnenrand zu erkennen:

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Noch ein Wort zur Technik:

Die Übersichtbilder wurden mit Canon DSLR  (EOS 1100D) aufgenommen, die Detailbilder mittels einer handelsüblichen Webcam vom Typ SPC900 NC.

Rosetta Mission in der Endphase

Die Rosetta Sonde ist kurz vor ihrem Ziel, dem Kometen  67P/Churyumov-Gerasimenko. Das besondere an Rosetta ist, dass ein ca. 100 Kilo schweres Landemodul auf dem Kometen ausgesetzt werden soll, um Bodenuntersuchungen vorzunehmen.

Aktuell sind am 11. Juli Bilder herausgegeben worden:

Man sieht deutlich eine Zweiteilung und damit eine Sollbruchstelle des Kometen.

Interessant ist auch, das 4 fly-by Manöver benötigt wurden! 3x an der Erde vorbei, einmal wurde der Mars als Schwunggeber verwendet: Hier findet sich ein Video der ESA.

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Rosetta Bilder

Der Missionsplan sieht so aus.

  • Start (2. März 2004)
  • 1.  Flyby  Erde (4. März  2005)
  • Mars flyby (25. Februar 2007)
  • 2. Flyby Erde (13. November 2007)
  • Flyby an Asteroid 2867 Šteins (5. September 2008)
  • 3. Flyby Erde (13. November 2009)
  • Flyby an Asteroid 21 Lutetia (10. Juli 2010)
  • Deep-space Winterschlaf (Juni 2011 – Januar 2014)
  • Annäherung an den Kometen (Januar–Mai 2014)
  • Bremsmanöver (Mai-Juli 2014)
  • Orbit, Kartographie und Erkundunge (August 2014)
  • Landung auf dem Kometen (November 2014)
  • Begleitung des Kometen um die Sonne (November 2014 – Dezember 2015)
  • Missionsende (Dezember 2015)

 

 

 

 

Perseiden Meteor-Schwarm

Bald ist es wieder soweit:

Zwischen dem 17. Juli und 24. August ist wieder der Perseiden-Meteor-Schwarm zu sehen. Die Erdbahn kreuzt die Bahn des Kometen Swift-Tuttle, der auf seinem Weg um die Sonne Materie verliert und auf seiner Bahn hinter sich herzieht.

Zu dieser Zeit kreuzt die Erde die Kometenbahn. Dabei scheinen die Trümmer alle aus dem Sternbild Perseus zu kommen:

Perseus finden

Die beste Beobachtungszeit ist dabei kurz vor Sonnenuntergang, weil dann der Perseus fast genau im Zenit steht, und die Erde den Meteoriten entgegenfliegt.

Für 2014 wird das Maximum am 13. August gegen 03:37 Uhr MESZ erwartet.

Aber natürlich sind auch an den Tagen vorher und nachher und während der gesamten Nacht Meteoriten gehäuft sichtbar.

Am besten, vor allem wenn es schön warm ist, im Liegestuhl und Decke in den Himmel schauen. Ich kann mich an Nächte erinnern, die gut mit Ahhhs und Ohhhs ausgefüllt waren.

 

Zusatzinfo gibt’s auf Wikipedia und Metaresearch.