unter der der URL https://www.facebook.com/groups/rieser-sternfreunde/ zu finden!
Los geht’s …
Jetzt geht es los, dachte ich mir!
Immer nur zuschauen, das reicht nicht!
Fotografieren möchte ich!
Planeten und Mond mit der Webcam, das „läuft“ ja schon seit 2 Jahren. Jetzt will ich in den tiefen Himmel hinein – DeepSky!!!
Materialschlacht!
Aber da braucht’s ja einiges mehr, als nur ein Teleskop und eine Kamera. Denn für Langzeitbelichtungen muß das Teleskop bzw. die Montierung gesteuert und nachgeführt werden, „guiding“ nennt man das. Und dafür muß ein wenig investiert werden:
So, nachdem das alles vorhanden war, zusammengebaut und das Zusammenspiel getestet wurde, konnte es losgehen. Aber STOP!
Was noch fehlt ist die Informationstechnik:
So, jetzt aber! MOMENTERLE, so einfach is es ja nun auch net!
Jetzt kommt die Zeit des tüftelns, fluchens, testens, probierens, … aber irgendwann spielen dann doch ALLE Komponenten mit und vor allem: Sie funktionieren zusammen!
First Light!
Ende Mai dann ein erster Versuch an M88 und dann Anfang Juni eine erste richtige DeepSky-Session, u.a. mit M57, M51 und M13. Für M51 habe ich die einzelnen Foto-/Bearbeitungs-Schritte etwas ausführlicher dargestellt:
Rohbild „direkt“ aus der EOS (45 Sekunden belichtet, ISO 800, 10 Bilder), nicht viel zu sehen!
Gestacktes Bild (Fitswork), schon besser!
Nachbearbeitetes – fertiges – Bild (Corel PhotoPaint)
M57
M13
Mir ist schon klar, daß diese Fotos noch nicht perfekt sind (aber für die allererste DeepSky-Session sind die Ergebnisse zufriedenstellend?!) und hier noch viel Entwicklungspotential vorhanden ist. Alleine das genaue bzw. perfekte Zusammenspiel der Technik, Mechanik, Informationstechnik, etc. ist eine Wissenschaft für sich und es dauert schon eine lange Zeit und man braucht viel Erfahrung, bis hier alles passt. Aber es ist möglich – zahlreiche Amateuraufnahmen in unserem Kreis und in diversen Astronomie-Foren zeigen, daß es möglich ist Fotos zu machen, die einem nur „so die Ohren schlackern“ lassen!
Aber das ist ein Ziel, das es zu erreichen gilt. Und diese Herausforderung anzunehmen, ist Teil unseres Hobbys!
Das Wort Lichtverschmutzung ist schon ein bischen verwirrend .Man muss natürlich dazu sagen, dass nicht das Licht als solches verschmutzt ist , sondern das es das Licht ist , welches die Dunkelheit bzw. die Nacht global immer mehr aufhellt, weil immer mehr Lichtquellen installiert werden.
Von Menschenhand künstlich erzeugte Lichter machen es immer schwieriger, dass Kulturgut Sternenhimmel zu beobachten bzw. zu schützen . Wie schon öfters über die Problematik berichtet und anhand von Aufnahmen der Nachtseite der Erde dargestellt , zeigt immer wieder wie unsinnig diese Gesellschaft mit Energie umgeht. Es wird nur geredet, aber nichts Wirksames getan. Auch von politischer Seite kommt nichts Intelligentes !
Vor nicht langer Zeit hat es die sogenannte “ Earth hour “ gegeben, die findet schon seit Jahren auf der ganzen Welt statt . Da wird für eine Stunde die Beleuchtung eines markanten Bauwerks , dass sonst angestrahlt wird abgeschaltet. Zum Beispiel der Eifelturm, Kölner Dom etc. Auch kleine Städte ,Gemeinden usw. können da mitmachen um auf die weltweite Energievergeudung hinzuweisen. Schöne Sache , aber etwas Handfestes hat sich daraus noch nicht entwickelt.
Auch unser Nördlinger Daniel bleibt bei dieser „Earth hour“ für eine Stunde im dunkeln. Unser Sternfreund Matthias hat Fotos gemacht und zwar vor und während dieser Abschaltung der Turmstrahler. Leider ist das Streulicht im gesamten Bereich um die Stadt und im ganzen Ries so gravierend, dass diese Aktion so gut wie gar nicht bemerkt wurde.
Anbei nun die Aufnahmen von Benzenzimmern hinein ins Ries in Richtung Nördlingen. Belichtungszeiten 15 Sek.
Das linke Foto entstand mit Turmbeleuchtung und das rechte ohne, während der“ Earth hour“ . Eine Verbesserung der Lichtverhältnisse kann man nicht erkennen. Im rechten Foto ist die Bewölkung zwar mehr , aber das Umfeld ist so stark durch Streulicht aufgehellt, dass hoch über dem Horizont keine astronomische Beobachtung stattfinden kann.
Am letzten Freitag besuchten wir die Sternfreunde aus Diedorf in ihrer tollen Sternwarte mit Planetarium. In ihrem Vereinsheim das der Anlage angegliedert ist, wurden wir sehr herzlich bei Kaffee und Kuchen begrüßt. Die AVA ( Astronomische Vereinigung Augsburg e.V ) hat ihre Einrichtung auf dem Dach der Hauptschule in Diedorf.
Bei klarer Sicht konnten wir neben der “ Gastronomie “ und einer Planetariumsvorführung auch schön die praktische Astronomie mit den hervorragenden Teleskopen des Observatoriums auskosten… Wir warfen einen Blick zum Saturn, Mars und zum Mond, etc. . So nebenbei raste die ISS über uns hinweg und grad schön war´s……
Wir freuen uns jetzt schon auf einen Gegenbesuch bei uns hier im Ries !
Anbei noch ein paar Fotos von unserer Exkursion…
Thomas am grossen Spiegelteleskop und auf der Beobachtungsplattform wartet man auf die klare Nacht.
Simone und Gerald beim Okularwechsel mit anschließender Mondbeobachtung. Glückliche Gesichter…
Im Rahmen der Rieser Kulturtage kam Prof. Dr. Harald Hiesinger vom planetologischen Institut der Universität Münster wieder ins Ries um über den neusten Stand der Mondforschung und speziell über die LRO-Mission ( Lunar Reconnissance Orbiter) zu berichten. Er ist an dieser schon seit Jahren stattfindenen Mission federführend beteiligt.
Wie auch schon die letzten Jahre, fand der gut besuchte Vortrag im Pfarrsaal der Gemeinde Deiningen statt. Prof. Hiesinger brachte auch hochauflösende Oberfächendetails in „Meterware“ , sprich “ Monsterposter “ mit. Die Besucher konnten dabei Strukturen auf dem Mond sehen , die sich von der Auflösung im Zentimeterbereich bewegen !
Wir, die Rieser Sternfreunde freuen uns jetzt schon auf das nächste Wiedersehen mit Harry, mit dem wir schon freundschaftlich interessante Diskussionen bis spät in die Nächte geführt haben.
Anbei noch ein paar Schnappschüsse vom letzten Freitag.
Eine Frage , die es in sich hat: Wie sähe die Erde ohne Mond aus ?
Jedes Kind weiß , dass der Mond für Ebbe und Flut verantwortlich ist . Doch kaum jemand kennt die ganze Geschichte :
Vor viereinhalb Milliarden Jahren gab es noch kein Leben auf der Erde. Aber Ozeane, und in ihnen sollte das Leben entstehen. Wichtig dafür waren Mineralstoffe, die es zuerst aber nur an Land gab. Ins Meer gelangten sie durch Ebbe und Flut. Dazu mussten die Stoffe dort aber noch verteilt werden — und bis heute arbeiten Ebbe und Flut wie grosse Rührlöffel, die die Meere durchmischen.
Der Mond spielt also eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Lebens, ohne ihn hätte alles viel länger gedauert. Dann gäbe es heute noch längst keine Menschen, höchstens Pflanzen. Vielleicht. Denn das Klima wird stark von der Rotation der Erde beeinflusst–und die ist auf den Mond angewiesen. Denn die Achse , um die sich die Erde dreht, bleibt immer in derselben Neigung von etwa 23 Grad — das ist die Wirkung der Schwerkraft des Mondes.
Wie es aber mit dem Gleichgewicht der Erde ohne Mond aussähe, hat der franz. Astronom Laskar berechnet: Dann würde die Erdachse im Laufe von einigen Jahrhunderten ihre Richtung verändern und sozusagen hin -und hertrudeln.Dadurch gäbe es furchtbare Stürme und extreme Temperaturschwankungen. Der Mond ist also so etwas wie ein Klimaregulator für die Erde. Bäume und Pflanzen, wie wir sie kennen, hätten ohne Mond keine Überlebenschance, wir Menschen ohnehin nicht.
In unserem Sonnensystem gibt es aber auch Beispiele für Planeten , die nicht so stabil sind, wie z.B der Mars: Seine Drehachse schwankt, weil er nur zwei winzige Monde hat, die nicht stark genug auf ihn wirken. So stürmt es schwer auf dem Mars und die Temperatur auf seiner Oberfläche schwankt zwischen 130 und 20 Grad — und das täglich.
Ohne ihn hätte der Tag nur acht Stunden
Vor viereinhalb Milliarden Jahren dauerte eine Drehung der Erde etwa sechs Stunden, so kurz war der Tag. Als die Weltmeere entstanden und auf die Schwerkraft des Mondes Ebbe und Flut reagierten, bremsten die riesigen, schwappenden Wassermassen die Geschwindigkeit ab. So wurden die Tage nach und nach länger — heute sind es knapp 24 Stunden.
Doch auch die Sonne spielt noch eine Rolle; als massereicher Stern wirkt sie auf die Erde und die Meere ein. Gäbe es den Mond nicht, würden sich die Ozeane daher trotzdem noch bewegen: einmal gehährt durch die Eigendrehung der Erde, dann aber auch durch die Wirkung der fernen Sonne. Die Bewegung wäre schwächer und würde in einem anderen Rhytmus verlaufen und die Bremswirkung wäre auch geringer. Ein Tag wäre heute gerade mal acht Stunden lang. Die Gezeitenkräfte führen aber auch dazu, dass sich der Mond von der Erde entfernt.
Dieser Effekt wurde von den Apollo-Astronauten schon Anfang der 70er Jahre gemessen. Sie brachten spezielle Reflektoren auf den Mond . Laserstrahlen wurden nun von der Erde auf diese Reflektoren auf den Mond ausgerichtet und von dort wieder zur Erde zurückgeworfen. Die Forscher fanden auf diese Weise heraus , dass sich der Mond jährlich um knapp vier Zentimeter von der Erde weg bewegt.
Das heißt aber nicht, dass er völlig verschwindet. In etwa 5,5 Milliarden Jahren wird sich unser Sonnensystem sowieso ziemlich verändern, denn dann –so sagen die Astronomen voraus– wächst die Sonne zu einem roten Riesenstern heran, der den inneren Teil des Sonnensystems schluckt. Bis dahin wird der Mond seinen Abstand zur Erde von heute rund 400 000 Kilometern auf etwa 600 000 Kilometern vergrößert haben ! Das gilt aber nur dann, wenn er sich mit konstanter Geschwindigkeit von de Erde entfernt. Tatsächlich wird diese sich aber nach und nach verlangsamen.
Die westliche Region des Mondes dargestellt aus vielen Einzelaufnahmen
und zusammengestellt zu diesem wunderschönen Panorama von
unserem Sternfreund Hannes .
Anbei eine gif-Animation, die die Rotation unseres Nachbarplaneten Mars zeigt. Entstanden ist das „Video“ am 14.04.2014 in der Zeit von ca 20:30Uhr bis 1:30 Uhr. Das sind ca 5 Stunden, in denen auch der Mars knapp eine viertel Umdrehung macht!
Das Video besteht aus 25 Einzelbildern, die aus insgesamt 31 AVI Filmen mit jeweils 2000 Bildern erstellt wurden. Die 25 Einzelbilder wurden mittels der Software Autostakkert aus den AVIs gestacked und „gleichzeitig“ geschärft. Da Autostakkert eine relativ gute „Vorschärfung“ bietet, habe ich, um Zeit zu sparen, diesen Weg gewählt. Diese geschärften Bilder wurden dann zunächst mit IrfanView auf 256 Farben reduziert und danach mit gif-x zu einer Animation zusammengestellt.
PS.: Die Filme entstanden an meinem 150mm ED-APO in Okularprojektion und einer WebCam Philips SPC900NC.
Am fertigen Video auch gut zu erkennen, wie das Seeing immer schlechter wird. Die Bilder enthalten immer weniger Details bei gleichen Aufnahmedaten!
Gruß und CS
Matthias
Tja, da hatten wir leider wieder mal relativ viel Pech! Trotz umfassender Vorbereitung, viel Optik und Elektronik, hat uns mal wieder das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Wir hatten wenigstens noch ein 3/4 Stündchen nach Sonnenuntergang, in dem wir wenigstens ein paar Mondkrater genauer anschauen konnten und, für die Witterung erstaunlich gut, die Wolkenbänder auf dem Jupiter auflösen konnten.
Besonders erfreulich: Die verglichsweise vielen Besucher die diesmal auch mit eigenen Instrumenten und vielen guten Fragen erschienen sind. Dies lässt uns hoffen, dass wir an unseren Treffen das eine oder andere neue Gesicht (wieder-)sehen werden.
Wir lassen uns dennoch nicht verdrießen, nächstes Jahr muss es mal wieder besser werden, und wahrscheinlich ist im Herbst wieder eine kleinere Veranstaltung im Rieskratermuseum, zu der wir wieder einladen werden.
Beobachten Sie außer Sonne Mond und Sternen weiter unsere Webseiten bzw. die Tagespresse für aktuelle Informationen zu unserem Programm!
Bis bald!
Gerald